Munter sang der Chor der Lembergschule zur Eröffnung des Musiksaals. Foto: Heiko Hofmann

Er war einmal ein wichtiger Veranstaltungssaal in Nagold, und er könnte es auch wieder werden. Folgerichtig wurde am Sonntag der sanierte Lemberg-Musiksaal mit einer Matinee eingeweiht.

Zwei Akteure standen im Mittelpunkt des Geschehens: Der Chor der Lembergschule und die Nagolder Stadtkapelle. Damit gestalteten auch zwei der wichtigsten Nutzer des frisch sanierten Saals die morgendliche Eröffnung.

Und dann war da noch Nagolds OB, sozusagen als dritter Hauptakteur. Er war für den Redepart zuständig. Jürgen Großmann erinnerte daran, dass mit der Sanierung des Musiksaals nun auch die Sanierung der gesamten Lembergschule komplettiert werde. Schließlich wurde der Saal Anfang der 1960er Jahre als Ensemble mit der Schule geplant und gebaut. Und die Lembergschule aber auch die nah gelegene Realschule sind zwei wichtige Nutzer des Saals.

Großmann verwies auch auf den Zukunftsgedanken, für den das Sanierungsprojekt steht. Alte Bausubstanz weiter zu nutzen, das mache Sinn, wenngleich das auch nicht immer einfach sei. Die Sanierung des Musiksaals der Lembergschule stehe für Zukunft – schließlich sind zahlreiche energetische Sanierungen verwirklicht worden. Klar betonte Nagolds OB auch, wie dankbar man für die Bezuschussung des Projekts sei. Rund 850 000 Euro sind aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geflossen. Insgesamt kostete die Sanierung rund zwei Millionen Euro.

Die Stadtkapelle lud in ihrer neuen Heimat zur Matinee. Foto: Hofmann

Und was wurde alles gemacht? Mit der Sanierung wollte die Stadt die gesetzlichen Vorgaben übertreffen. Dabei war der 1964 entstandene Bau nicht nur energetisch in schlechtem Zustand, auch weitere bauliche Mängel mussten behoben werden. Unter anderem bekam der Saal eine Photovoltaikanlage, dreifachverglaste Fenster wurden eingebaut und das gesamte Gebäude auch dank hinterlüfteter Fassaden und Dachflächendämmung auf den Standard eines KfW-70-Effizienzgebäudes gebracht.

Durch den Bau einer Nahwärmeleitung wird der Saal von der Heizzentrale der Lembergschule versorgt. Hinzu kamen weitere Sanierungsarbeiten wie zum Beispiel im Sanitärbereich. Und auch eine Teeküche, um bewirten zu können, bekam der Musiksaal eingebaut.

Heimat für die Stadtkapelle

Darüber dürfte sich unter anderem die Stadtkapelle freuen. Sie gestaltete nach der offiziellen Einweihung, die vom Chor der Lembergschule umrahmt wurde, noch eine musikalische Matinee. Denn mit dem Musiksaal der Lembergschule geht ein langgehegter Wunsch für die Musiker in Erfüllung. Sie bekommen endlich eine Heimat – auch darauf hatte Nagolds OB in seiner Rede verwiesen.

Großmann versicherte zudem, dass der Bedarf an diesem Saal vorhanden sei – durch die Schulen aber auch durch verschiedene Vereine. Und weiter erklärte der OB, dass man beim Ausbau des Saals „fast an nichts gespart habe“ – um dann gleich fließend überzuleiten auf den noch fehlenden Flügel. „Da sind wir noch auf der Suche nach Sponsoren“.

Schüler, Petra Brauer und OB Jürgen Großmann beim Zerschneiden des Bandes. Foto: Heiko Hofmann

Also begleitete Petra Brauer, Schulleiterin an der Lembergschule, den munter singenden Chor der Schule am E-Piano. Auch sie zeigte sich „dankbar, dass wir jetzt einen solch tollen Musiksaal haben“.

Eröffnet wurde der Saal dann noch kurz vor dem Beginn der Matinee der Stadtkapelle mit einem Luftballonstart der Kinder und dem Durchschneiden eines Baustellenbandes.

Und dann ging es wieder in den neuen Saal, um dem ersten Konzert im frisch sanierten Musiksaal der Lembergschule zu lauschen. Die Stadtkapelle hatte dafür ein anspruchsvolles Programm vorbereitet – in intensiven Proben, in eben jenem Saal, der zu Veranstaltungen auch mehr als 200 Gästen Sitzplätze bieten kann.