Jetzt hebt der Container ab... Foto: Martin Kistner

Ein ausgedienter Überseecontainer dient dem Maschenmuseum künftig als Zwischendepot.

Vor anderthalb Jahren wurde das Depot des Maschenmuseums in der Hechinger Straße abgerissen und alles, was es an verhinderten Exponaten und an Requisiten enthielt, ausquartiert – zum einen in den früheren Kindergarten auf Stiegel, zum anderen in ein früheres Firmengebäude in Truchtelfingen. Damit hat die Museumsverwaltung ein paar logistische Probleme mehr: Wann immer ein Möbelstück, eine Kleiderständer oder ein Podest vorübergehend im Museum in der Wasenstraße benötigt wird, fällt ein motorisierter Transport an. Von einem akzeptablen Kosten-Nutzen-Verhältnis kann man da kaum reden.

Die Lösung des Problemsschwebt am Haken ein

Die Lösung dieses Problems ist am Freitag eingeschwebt, und zwar buchstäblich. Auf der der Hechinger Straße zugewandten Rückseite des Museums ist ein Teil des einstigen Hofraums planiert worden; dort soll dereinst ein Außencafé – mit Blick auf den noch zu rekonstruierenden Fabrikschornstein – entstehen. Allerdings nicht auf ganzer Breite des Geländes; es bleibt noch genügend Platz für einen Überseecontainer, den das Maschenmuseum jüngst bei einem Berliner Lieferanten geordert und jetzt aus dessen Dornstädter Lager geliefert bekommen hat. Er wiegt 2,1 Tonnen und fasst 33,2 Kubikmeter – genug Raum, um ein paar Kleiderständer oder Podeste darin unterzubringen.

... jetzt schwebt er... Foto: Kistner

Denn das ist der Sinn der Unternehmung: Wenn alle drei Monate ein Kleidermarkt im Museum stattfindet, dann erscheint es wenig sinnvoll, dass dafür benötigte Mobiliar jedes Mal davor und danach durch die halbe Stadt zu fahren. Man packt es einfach in den Container und holt es ein Vierteljahr später wieder heraus.

Das ist seit Freitagmittag möglich – und damit vier Tage früher als ursprünglich geplant. Eigentlich sollte der Lieferant den Container erst einmal nur auf dem Gelände abstellen und die Firma Löffler Bau ihn am kommenden Dienstag mit dem Bagger an der vorgesehenen Stelle und zuvor betonierten Podesten platzieren. Aber dann kam alles anders: Der Sattelschlepper musste auf der Straße bleiben, weil er auf dem stark abschüssigen Gelände nicht manövrieren konnte, und das bedeutete, dass der Container auf dem Gehsteig platziert werden musste. Dort durfte er nicht bleiben, und deshalb legten Frank Löffler und seine Männer eine Sonderschicht ein und erledigten den für Dienstag vorgesehenen Auftrag schon jetzt.

...und jetzt setzt er zur Landung an. Foto: Kistner

Und jetzt steht er da, der Container – auf hoher See, war er offenbar nur ein einziges Mal und ist daher in guten Zustand, ohne Rost oder Seepocken. Wie lange er an seinem neuen Standort bleiben wird, weiß keiner: Die Zukunft des Geländes ist anderthalb Jahre nach dem Abriss des alten Depots immer noch offen – und dass die Stadt es für den Bau eines neuen verwenden könnte, keineswegs ausgemacht.