Vor dem Landgericht Mannheim beginnt der Prozess gegen eine 43-Jährige. Foto: imago images/Arnulf Hettrich

Plüschtiere und Kerzen vor dem Haus zeugten nach der Tat von dem Verbrechen am Osterwochenende: Zwei Kinder tot, wohl ermordet. Nun beginnt der Prozess gegen die Mutter.

Für den mutmaßlichen Mord an ihren beiden Kindern steht eine Frau ab Mittwoch (9 Uhr) vor dem Mannheimer Landgericht. Die Mutter soll ihre sieben und neun Jahre alten Kinder am Karsamstag erst mit Medikamenten betäubt und dann erstickt haben.

Eine wichtige Frage in dem Prozess dürfte sein, ob die Frau zum Zeitpunkt der Tat vermindert schuldfähig war. In dem Prozess geht es aber zunächst nicht um die Unterbringung der Angeklagten in einer Psychiatrie. Verhandelt wird vor der ersten Strafkammer. Das Gericht hat fünf weitere Verhandlungstermine bis 8. Januar angesetzt.

Die zur Tatzeit 43 Jahre alte Deutsche hat den Angaben nach eine Persönlichkeitsstörung infolge einer Hirnschädigung. Im Herbst 2018 sei die Frau bei der Familie ausgezogen, die Kinder hätten sich abwechselnd bei der Angeklagten und dem Vater aufgehalten.

Angeklagte meldete sich per Mail bei der Polizei

Bei der Angeklagten habe sich krankheitsbedingt die irrationale und unkorrigierbare Überzeugung gebildet, ihre Kinder seien wegen angeblicher psychischer und körperlicher Misshandlungen durch den Vater existenziell gefährdet, erläuterte das Gericht. Wegen ihrer Erkrankung soll die Frau zu dem Entschluss gekommen sein, der einzige Ausweg sei, ihre Kinder und sich selbst zu töten.

Am Karsamstag wollte sie dies den Vorwürfen zufolge in Hockenheim nahe Heidelberg umsetzen. Am Ostersonntag habe sie der Polizei per Mail mitgeteilt, dass sie etwas Schlimmes getan habe und die Beamten kommen müssten. Danach habe sie sich selbst töten wollen.