Die Angeklagte kochte einen vergifteten Reisbrei. Symbolbild. Foto: dpa

Prozess: Junge Frau muss wegen Körperverletzung und Raubes hinter Gitter. Mutter des Freundes vergiftet.

Mannheim - Weil sie der Mutter ihres Partners vergifteten Reisbrei aufgetischt hat, ist eine 23-Jährige vom Landgericht Mannheim zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt worden.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass sich die verschuldete Frau des schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung schuldig gemacht hat. Der Lebensgefährte der Angeklagten hatte mit der Sache demnach aber nichts zutun.

Mit dem Urteil lag das Gericht über dem geforderten Strafmaß der Anklage, die eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten gefordert hatte. Für eine Bewährungsstrafe hatte die Verteidigung plädiert.

Die Angeklagte hatte die Tat vom vergangenen Jahr gestanden. Ziel sei es demnach gewesen, die Mutter des Freundes in Schlaf zu versetzen, um diese dann auszurauben. Die Angeklagte, die sich als Schwesternschülerin in einer Mannheimer Klinik ausgegeben hatte und so an die nötigen Medikamente gekommen war, musste jedoch den Rettungsdienst verständigen, da das Opfer nach dem Verzehr des Reisbreis Symptome einer Überdosis zeigte.

Aus Sicht des Gerichts unterschätzte die Frau, die früher in einem Seniorenpflegeheim gearbeitet hatte, die Risiken. Schließlich sei ihr Opfer aufgrund von Sprachstörungen und einem außer Kontrolle geratenen Gleichgewichtssinn in eine Klinik gebracht worden.

Davon ließ sich die Angeklagte aber nicht von ihrem Plan abringen – und entwendete 6000 Euro aus dem Tresor der Wohnung. Sie wurde auf ihrer Flucht schließlich verhaftet.