Modelleisenbahn von Märklin Foto: AP

Märklin holt die Internationale Modellbahn-Ausstellung (IMA) von München nach Göppingen.  

Göppingen - In einem Münchner Einkaufszentrum fand die Internationale Modellbahn-Ausstellung (IMA) im letzten Jahr statt. Davon waren weder Aussteller noch Besucher begeistert. In diesem Jahr hat Märklin die Schau nach Göppingen geholt. Von 16. bis 18. September werden dort Originale und Modelle zu sehen sein.

Eric-Michael Peschel brennt darauf, die IMA in Göppingen zu eröffnen. Er ist Projektbeauftragter beim Traditionsunternehmen Märklin und hat die Ausstellung an Land gezogen. Darauf ist er stolz. Und er ist überzeugt: Schon zum Auftakt der Messe auf neuem Terrain werden mindestens 50.000 bis 70.000 Besucher aus der ganzen Welt kommen. Er hat Zusagen von Besuchern aus beinahe allen Kontinenten. Reges Interesse zeige vor allem China.

Bahn schränkt zur Messe Zugverkehr ein

Die IMA ist der Dreh-und-Angel-Punkt der internationalen Modellbahnbranche und findet alle zwei Jahre in Köln statt. Die Kölnmesse hat auch die Rechte an der Ausstellung. Für die Jahre dazwischen war sie zunächst als Wanderausstellung geplant und fand unter anderem in Berlin und Stuttgart statt. In München war die Messe zuletzt einige Jahre in Folge und hat sich dort etabliert. Von 16. bis 18. September ist nun Göppingen an der Reihe.

Die Veranstalter versprechen ein völlig neues Konzept: "Wir bringen zum Modell das Original." Damit dies möglich ist, werden die Ausstellungsstücke auf vier Standorte aufgeteilt. Bisher umfasste die Ausstellung eine Halle mit 38.000 Quadratmeter Fläche. Im Mittelpunkt der Göppinger Schau steht eine riesige Zeltstadt mit 7000 Quadratmetern im Stauferpark. Hier werden Modellbahnen samt passender Kleinteile vorgestellt. 130 Aussteller haben sich dazu angemeldet, auch einige Wettbewerber, sagt Peschel . Bislang waren es bei den Märklintagen, die vor 16 Jahren ins Leben gerufen wurden und dieses Jahr zum achten Mal stattfinden, nur 42 Messebeschicker.

Zweiter Ausstellungsort der IMA ist der Göppinger Bahnhof. "Dort werden rund 20 Lokomotiven stehen", kündigt Peschel an - die Originale zu den Modellen. Die Dampfrösser stammen aus ganz Deutschland. Die Bahn schränkt zur Messe eigens den regulären Zugverkehr ein und nutzt nur noch zwei Gleise - sechs weitere bleiben damit frei für die Parade der schnaufenden Ungetüme. Der frühere Luxuszug Rheingold wird ebenfalls am Bahnhof erwartet - ein Highlight für Eisenbahn-Fans.

Schmalspurbahn auf 60 Metern

Dritter Ausstellungsort ist das Firmengelände des Bauunternehmers Leonhard Weiss. Ein Tieflader aus Sachsen liefert dort eine Schmalspurbahn 1K an, die dann auf 60 Meter Schienen ihre Runden dreht. "Das Publikum kann dort mit dem Heizer und Lokführer reden", verspricht Peschel. Das Gelände ermögliche aber auch noch ganz andere Perspektiven: "Besucher können die Loks auch von unten inspizieren." Peschel hat außerdem mehrere Vereine und Clubs eingeladen, ihre Anlagen aufzubauen, die bis zu 30 auf vier Meter groß sind.

Am vierten Ausstellungsort wird die Geschichte der Firma Märklin lebendig. Das Unternehmen zeigt einzigartige Schätze aus seiner Sammlung. Neben den Schauanlagen bildet die erstmals gezeigte Sonderausstellung Dampfmaschinen einen Höhepunkt.

Ausstellungsfläche viermal so groß wie in München

Ein Anliegen des Projektleiters ist, das Thema Modelleisenbahn ganz neu in den Köpfen zu verankern. "Die Annahme, Modelleisenbahn sei tot, ist völlig falsch", sagt Peschel. Das soll die Messe zeigen. Neben den alten Hasen wird sich hier auch der Nachwuchs tummeln: Auf 8000 Quadratmeter Aktionsfläche gibt es die klassischen Spielangebote wie die Hüpfburg, aber auch Mitmachaktionen, etwa vom Turnerbund. Alle Angebote im Freien sind kostenlos.

Der Märklin-Projektleiter hofft nun, dass die IMA in Göppingen so viel Zulauf erfährt, dass sie auf Dauer dort bleibt. "Wir haben das Logo vom Veranstalter für ein Jahr gemietet."

Die Ausstellungsfläche jedenfalls ist in Göppingen mehr als viermal so groß als bei der letzten Veranstaltung in München. Dort stand die Modellbahn-Messe unter keinem guten Stern. Im Jahr 2009 musste sie vom eigentlichen Gelände weg in ein großes Einkaufszentrum umziehen. Davon waren damals weder die Aussteller noch die Besucher begeistert.