Das Töten eines Tiers ohne vernünftigen Grund ist laut Tierschutzgesetz verboten. (Symbolfoto) Foto: dpa

Polizei ermittelt wegen Verdacht der Tierquälerei. Todesursache soll festgestellt werden.

Feldberg - Nach dem gewaltsamen Tod eines Auerhahns am Feldberg im Schwarzwald ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Tierquälerei und wegen möglicher Verstöße gegen Artenschutzgesetze gegen zwei Männer.

Das getötete Tier wurde am Montag von der Polizei beschlagnahmt und werde nun untersucht, sagte ein Sprecher. So solle die Todesursache festgestellt werden. Die Tat habe sich am Samstag abseits von Wanderwegen ereignet. Die zwei 20 und 22 Jahre alten und betrunkenen Täter hatten nach einem Fest am Feldberg eine Abkürzung durch den Wald und über Wiesen nehmen wollen. Eigenen Angaben zufolge wurden sie von dem Tier angegriffen und handelten aus Notwehr.

Der Hergang der Tat müsse noch ermittelt werden, sagte der Polizeisprecher. Dies werde dauern. Die zwei Männer hatten angegeben, sie seien nach der Tat von einer aufgebrachten Menge angegriffen worden. Auch dies müsse erst noch geklärt werden. Die Gruppe umfasste laut Polizei zehn Personen. Ob es wirklich einen Angriff auf die mutmaßlichen Tierquäler gegeben habe, stehe noch nicht fest.

Mit Aktionsplan "Auerhuhn im Schwarzwald" soll die Art stabilisiert werden

Das Töten eines Tiers ohne vernünftigen Grund ist laut Tierschutzgesetz verboten. Es drohen Justizangaben zufolge Haftstrafen von bis zu drei Jahren oder Geldstrafen. Das Auerhuhn ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Im Schwarzwald geht der Bestand seit rund 100 Jahren zurück. Mit einem eigenen Aktionsplan "Auerhuhn im Schwarzwald" soll die Art stabilisiert werden.

Umwelt- und Naturschützer am Feldberg riefen dazu auf, Wanderwege nicht zu verlassen. Wildtiere benötigten Rückzugsflächen, erklärte das Naturschutzzentrum Südschwarzwald. Das Gebiet am Feldberg gelte als wichtige Heimat für Auerhühner und stehe unter Naturschutz. Menschen sollten dies respektieren. Dass ein Auerhahn, vor allem in der Balz, sein Revier mit Flügelschlagen verteidige, komme vor. Eine echte Gefahr für Menschen gehe von dem Tier aber nicht aus. Im Zweifel ziehe sich das scheue Tier zurück.

Vorfall am Rande des jährlichen Laurentiusfestes

Der Vorfall hatte sich am Rande des jährlichen Laurentiusfestes am Feldberg ereignet. Das Volksfest zur Mitte der Weidesaison hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Besuchermagneten entwickelt. Mehrere Tausend Besucher ziehen dabei den Angaben zufolge jedes Jahr am Feldberg von Hütte zu Hütte, unter anderem mit Dirndl und Lederhose.

Der Feldberg ist mit 1493 Metern der höchste Berg Baden-Württembergs und die höchste Erhebung der deutschen Mittelgebirge.