Unsere vier Redakteure Marco Armbruster (von links), Julia Göpfert, Nadine Goltz und Jonas Köhler hatten sich für den sportlich Sommer viel vorgenommen. Foto: Geitlinger

Ob Mammutmarsch, Jogging-Erfolge oder Schwarzwaldwanderung: Unsere Redakteure Nadine Goltz, Jonas Köhler, Julia Göpfert und Marco Armbruster haben sich ihren Herausforderungen gestellt. Zum Abschluss der Aktion ziehen sie Bilanz.

Sie haben gekämpft, gelitten, Erfolge gefeiert und können stolz auf sich sein: Hinter den Teilnehmern unserer Redaktionsserie liegt eine aufregende Zeit. Jedes Redaktionsmitglied hatte sich ein eigenes sportliches Ziel gesetzt und lies unsere Leser daran teilhaben.

Den Anfang machte Jonas Köhler Ende Juni beim Sonnwendlauf in Seelbach. Nach zehn Kilometern lief er freudestrahlend ins Ziel ein. Zwei Monate Training hatten sich für ihn bezahlt gemacht. Auch wenn es nicht immer einfach war, hatte sich der 27-Jährige durchgebissen. Julia Göpfert nahm ihre Herausforderung Mitte Juli beim Zalando-Firmenlauf in Lahr in Angriff. Trotz Hitze schaffte sie die fünf Kilometer in einer Zeit von 35:24 Minuten – deutlich schneller als es ihr Ziel war. Innerhalb von 2,5 Monaten hatte sie ihre Laufzeit um sechs Minuten verbessert.

Vier Redakteure setzen sich vier sportliche Ziele

Vor fast genau einem Monat war Marco Armbruster zu seiner Tour auf dem Kandelhöhenweg aufgebrochen. Den Gipfel des Kandels hatte er erreicht – allerdings anders als geplant. Wegen schlimmer Blasen stieg er für die letzte Etappe auf den Bus um.

Hinter Nadine Goltz liegt gar 24-Stunden-Kampf mit dem inneren Schweinehund. Ende Juli ist sie beim 100-Kilometer-Mammutmarsch in München gestartet und 23:38 Stunden später im Ziel eingelaufen. Einige positive Überraschungen gab es auf der Strecke – aber auch unzählige Tiefpunkte, wie sie berichtete.

Sie, liebe Leser, haben womöglich mit unseren Redakteuren mitgefiebert – sich vielleicht auch eigene Ziele gesetzt. Bleiben Sie uns auch bei kommenden Aktionen gewogen!

Nadine Goltz sucht bereits nach der nächsten Herausforderung. Foto: Göpfert

Nadine Goltz, 100 Kilometer in 24 Stunden beim Mammutmarsch in München:„Du wirst sehen, einmal die 100 geknackt, wirst süchtig danach“, prophezeite mir ein Pärchen, das sich schon mehrfach dem Mammutmarsch gestellt hatte, unmittelbar vor dem Start in München. Naja, weder nach Zieleinlauf, noch Tage danach keimte bei mir in Richtung Suchtpotenzial auch nur ansatzweise irgendetwas auf. Gute drei Wochen später – mit fast wieder ausgeheilten Füßen – erwischte ich mich allerdings dabei, wie ich meinen Terminkalender vor der Nase hatte und im Netz doch tatsächlich nach solch „nie, nie mehr!“-Veranstaltungen recherchierte. Aufgefallen ist mir dabei, dass ich gleich nach größeren Distanzen Ausschau hielt – 30 Kilometer aufwärts. Auch will ich mich die nächste Zeit im Trailrunning ausprobieren – und an Wettbewerben teilnehmen. Dabei spielt aber weniger der „Gewinner“-Gedanke eine Rolle, als viel mehr die Routen-Planung und Versorgung, die dort dann bereits gegeben sind.

Jonas Köhler hat sich für den kommenden Sonnwendlauf ein neues Zeitziel gesetzt. Foto: Goltz

Jonas Köhler, zehn Kilometer beim Sonnwendlauf in Seelbach: Wenn ich so darüber nachdenke, überrascht es mich selbst: Auch knapp zwei Monate nach dem Sonnwendlauf jogge ich immer noch regelmäßig. Der Ehrgeiz ist geweckt. Es sind aber nicht immer zehn Kilometer. Fünf oder sechs lassen sich viel besser in den Alltag integrieren. Es dauert einfach nicht so lang und das macht es leichter, sich zum Beispiel abends nach der Arbeit noch einmal aufzuraffen. So nutze ich die Joggingrunden, um fit zu bleiben. Nach und nach möchte ich nun über fünf Kilometer schneller werden und Tempohärte aufbauen. Dann werde ich mich auch wieder an längeren Distanzen versuchen, denn mein Ziel bleibt: Im kommenden Jahr schaffe ich den Sonnwendlauf unter einer Stunde. Mit diesem Ziel im Hinterkopf läuft es sich leichter.

Julia Göpfert muss sich noch ein neues sportliches Ziel suchen. Foto: Goltz

Julia Göpfert, fünf Kilometer unter 37 Minuten beim Zalando-Firmenlauf in Lahr: Nach dem Firmenlauf war ich unschlüssig, ob ich weiter machen wollte. Auf der einen Seite bin ich stolz auf das Erreichte und wollte es weiter ausbauen. Auf der anderen Seite ist Joggen nach wie vor nicht meine bevorzugte Sportart. Dann kam der Urlaub. Als ich ohne Zeitdruck am Strand entlang joggte, verstand ich zum ersten Mal den Reiz dieser Sportart. Und beschloss dranzubleiben. Seitdem trainiere ich wieder regelmäßig. Allerdings merke ich auch, dass aufgrund eines fehlenden Ziels der innere Schweinehund stärker geworden ist. Ich gerate häufiger in Versuchung, mein Training aufzuschieben oder langsamer anzugehen. Soll es mit mir und dem Joggen also langfristig wirklich etwas werden, muss ich mit wohl ein neues sportliches Ziel suchen.

Marco Armbruster ist bereits wieder in Wanderstiefeln unterwegs. Foto: Goltz

Marco Armbruster, 68 Kilometer in mehreren Etappen auf dem Kandelhöhenweg:„Na, wie fühlst du dich eigentlich, als Einziger gescheitert zu sein?“, hatte ein Kollege, der nicht an unserer Aktion teilnahm, am Ende von mir wissen wollen. Die Frage traf mich unerwartet, darüber hatte ich zuvor gar nicht nachgedacht. Klar war der Frust groß, als ich meine Wandertour auf den Kandel in der letzten Etappe wegen Blasen mit dem Bus fortsetzen musste. Aber schon am nächsten Tag war ich einfach stolz auf mich. Das ist auch vier Wochen später so: Ich habe mich monatelang vorbereitet, hab mich viele tausende Höhenmeter hinaufgeschleppt, hunderte Kilometer zu Fuß zurückgelegt und immer wieder erfolgreich gegen meine eigene Schwäche gekämpft – und es war eine tolle Erfahrung! „Ich fühle mich gar nicht gescheitert“ war und ist meine Antwort auf die Frage meines Kollegen. Mittlerweile bin ich – mit verheilten Fersen – wieder in die Wanderstiefel gestiegen. Am Samstag steht auch die nächste Tour an!