An dieser Stelle der B 33 im Bereich des Mönchsees soll der Knotenpunkt zur neuen B 523 entstehen. Die Straße führt dann nach rechts in Richtung des Gebiets Vockenhausen. Foto: Eich

Das Regierungspräsidium bezeichnete den Knotenpunkt zwischen der B 33 und dem Lückenschluss als eine der wichtigsten Planungsschritte. Beim Blick auf die Variantenpläne wird klar warum.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Es ist bislang kaum vorstellbar, was im Bereich des Mönchsees zukünftig für eine Verkehrsführung angedacht ist. Doch die jetzt vorgestellte Planung zum Millionenprojekt des Lückenschlusses von der bisherigen B 523 zur B 33 führt den Bürgern vor Augen, welche Konzepte die verantwortlichen Stellen vor Augen haben.

Zwei Varianten haben sich in der bisherigen Teil der Vorplanung laut Regierungspräsidium (RP) als "leistungsfähig und verkehrssicher" erwiesen. Schon der erste Blick darauf macht große Unterschiede deutlich. Die beiden Varianten sollen noch in diesem Jahr in einer öffentlichen Informationsveranstaltung näher erläutert werden.

Variante 1

Schon früh sickerte von den Vorplanungen durch, dass die B 33 durch Villingen zukünftig in der Bedeutung untergeordnet sei – auch um die Anwohner entlang der Bundesstraße zu entlasten. Mit Variante 1 wird dies verkehrstechnisch entsprechend umgesetzt. Denn hier wird Verkehr der B 33 von St. Georgen/Mönchweiler her kommend direkt auf die B 523 geführt. Dabei entsteht ein neuer Knotenpunkt von der B 33 an die dann bevorrechtigte B 523.

Herzstück ist dabei ein großes Brückenbauwerk. Dieses führt über, wie das RP anführt, einen umweltfachlich wertvollen Bereich südlich des Mönchsees. Dabei handelt es sich um geschützte Biotope. In Kombination mit dem dann teilweise Rückbau der bestehenden B 33 wäre so eine "Wiedervernetzung" des Mönchsees mit dem südlich davon gelegenen Biotopverbund in der Verlängerung des Villinger Krebsgrabens möglich.

Klingt gut, ist aber auch teuer: Allein der Knotenpunkt, die Gesamtlänge wird mit zwei Kilometern angegeben, soll etwa 46 Millionen Euro kosten. Trotz der Kosten favorisiert das RP diese Variante und hat dies so auch dem Ministerium mitgeteilt.

Variante 2

Eine im Vergleich abgespeckte Version ist die Variante 2. Hierbei entsteht "nur" ein Knotenpunkt im Zuge der Bundesstraßen. Die B 33 wird mit der B 523 mittels eines halben Kleeblattes verknüpft. Bei dieser Variante wird auch die Landstraße zwischen Villingen und Mönchweiler neu angebunden.

Die bisherige Anbindung wird zurückgebaut, stattdessen führt dann eine neue Stichstraße direkt zum halben Kleeblatt und dem Knotenpunkt. Kostenpunkt: 18 Millionen Euro.

Weitere Anbindungen

K 5707: Im Bereich der bestehenden B 523 wird, wie bereits vor einiger Zeit vom RP mitgeteilt, eine neue Form der Anbindung der Kreisstraße von Weilersbach kommend angedacht. So soll die bestehende Querspange zum Nordring zwischen Neuer Markt und Auf Herdenen bis zur Kreisstraße verlängert werden. Im Gegenzug soll der bestehende Anschluss der K 5707 an den Kreisverkehr in Richtung Dauchingen, Schwenningen sowie die B 523 zurückgebaut werden. Aus Weilersbach ist bereits Widerstand angekündigt worden – insbesondere wegen des zusätzlichen Flächenverbrauchs.

L 178: Auch die Landstraße zwischen Villingen und Obereschach wird von den Planern in den Fokus genommen. Im Bereich der ehemaligen Ziegelei, die bei der ersten Variante weichen müsste, wäre eine solche Anbindung möglich. Beim Übersichtsplan, der vom RP veröffentlicht wurde, ist dort bislang nur eine Brücke eingezeichnet, mit deren Hilfe die Landstraße über die neue B 523 geführt werden soll.

Doch das Kleingedruckte daneben macht deutlich, dass dies nicht die endgültige Variante ist. So soll, nachdem die Variantenentscheidung des Knotenpunktes B 33/B 523 getroffen wurde, über die Erforderlichkeit des Anschlusses entschieden werden. Obereschach möchte in jedem Fall verhindern, dass hier zukünftig eine Anbindung an die B 523 möglich ist.

K 5709: Widerstand regt sich ebenso in Nordstetten. Auch dort prüft das RP im Rahmen der Vorplanung, ob ein Anschluss an die Kreisstraße zwischen Villingen und Kappel auf Höhe des Weilers "zur verkehrlichen Entlastung im Planungsraum beitragen und die Attraktivität der Umfahrung steigern könnte". Entschieden ist hierbei noch nichts – die Anwohner stemmen sich allerdings mit aller Gewalt gegen einen solchen Anschluss.

Gegründet hat sich hier deshalb auch jüngst die "Nordstetten IG". Die Interessensgemeinschaft hatte die Landtagsabgeordneten Martina Braun und Frank Bonath bereits ihre Argumente vorgebracht. Am 14. November möchte man sich nochmals zusammensetzen, um über laufende und geplante Aktivitäten zu informieren.