Im Kreis Freudenstadt ging am Donnerstag zeitweise gar nichts mehr – vor allem in den höher gelegenen Gebieten. Foto: Lothar Schwark/Volker Rath

Nach Wintereinbruch Dutzende Glätteunfälle. Straßenmeistereien im Dauereinsatz.

Freudenstadt/Schramberg/Furtwangen - Schneefälle und Glätte haben im Südwesten zahlreiche Autofahrer eiskalt erwischt. Zwar bleibt es am Wochenende überwiegend trocken, doch neues Ungemach ist in Sicht.

Der meiste Schnee fiel im Schwarzwald, im Allgäu und auf der Schwäbischen Alb. Am frühen Morgen lagen in den Höhenlagen des südlichen Schwarzwalds bereits bis zu 50 Zentimeter. Ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes rechnet damit, dass es am Freitag nur noch vereinzelte Schneefälle geben wird. Der Samstag bleibe trocken. In der Nacht von Sonntag auf Montag sind weitere Schneefälle angekündigt.

Im Kreis Freudenstadt ging am Donnerstag zeitweise gar nichts mehr – vor allem in den höher gelegenen Gebieten. Die beiden Straßenmeistereien in Freudenstadt und Dornstetten hatten alle Hände voll zu tun. Zudem gab es einen schweren Unfall: Ein Lastwagenfahrer wurde auf der B 28 zwischen Freudenstadt und Kniebis von einem Auto erfasst, als er einem anderen Lastwagenfahrer half, Schneeketten aufzuziehen. Er wurde laut Polizei schwer verletzt. Der Unfallwagen war noch mit Sommerreifen ausgestattet. Ansonsten gab es einige quer stehende Lastwagen und zähflüssigen Verkehr auf vielen Straßen im Landkreis, darunter bei Loßburg und beim Ruhestein.

Auf den Höhen und in den Seitentälern rings um Schramberg (Kreis Rottweil) kam es aufgrund von Schneeglätte und überfrierender Nässe zu mehreren Verkehrsunfällen mit Sachschaden. Personen wurden nicht verletzt. Zudem stand auf der Landesstraße zwischen Rötenberg und Alpirsbach ein Lastwagen quer und behinderte den Verkehr. Im Heubachtal bei Schiltach rutschte eine Autofahrerin aufgrund der spiegelglatten Fahrbahn mit ihrem Kleinwagen von der Straße und landete gut vier Meter tiefer im Gewässer.

Bei Illingen (Enzkreis) ist am Donnerstagmorgen ein Schulbus wegen Glätte eine Böschung hinuntergerutscht und auf einen Baum geprallt. Drei Kinder im Alter von 10 bis 13 Jahren sowie der 48 Jahre alte Fahrer wurden bei dem Unfall leicht verletzt.

Loipen und Lifte für Skifahrer bereit

Die ersten Schneefälle auch in tieferen Lagen hatten vor allem im Landkreis Heilbronn zu Unfällen geführt. Die Polizei zählte am Donnerstagmorgen dort und in den umliegenden Landkreisen mehr als 50 Unfälle.

Leicht verletzte sich ein 27-jährige Fahrer im Kreis Biberach, als sich sein Auto überschlug und mehrere Meter weit auf dem Dach rutschte. Einer Autofahrerin im Kreis Calw rollte ihr Wagen davon, als sie nach einem Unfall ausgestiegen war – er landete mit laufendem Motor im nahen Fluss.

Während andernorts in Baden-Württemberg von Wintereinbruch geredet wird, ist der Winter im Schwarzwald-Baar-Kreis längst fortgeschritten. Vor allem in der Raumschaft Furtwangen und Triberg liegt bereits seit Tagen eine geschlossene Schneedecke. Ab dem Wochenende kommen dort auch Wintersportfans auf ihre Kosten: Die Loipen rund um Schonach und Schönwald sind gespurt, die ersten Lifte laufen ab Freitag. Die Schneehöhe beträgt zwischen 10 und 20 Zentimeter, an der Talstation des Skiliftes Rohrhardsberg sogar 50 Zentimeter. In Villingen-Schwenningen hingegen lässt der Winter in seiner vollen Pracht noch auf sich warten: Trotz gelegentlichen Schneefalls liegt nur vereinzelt ein Hauch von Schnee auf den Dächern.