Viel Prominenz aus dem Dorf und der (Kreis-)Feuerwehr war bei der 150- und 20-Jahr-Feier im „neuen“ Magazin. Foto: Volker Schweizer

Die Dormettinger Feuerwehr feiert ihre Geschichte und ihr größeres Magazin. Seit 150 Jahren sorgen ihre Aktiven für Sicherheit in der Gemeinde.

Selten gibt es drei Anlässe für ein Fest. Die Einsatzkräfte in Dormettingen haben das „Triple“, geschafft: Seit 150 Jahren sorgen sie für Sicherheit im Ort, seit 20 Jahren haben sie eine Alterswehr und im Zweifach-Jubiläumsjahr ist der Erweiterungsbau fertig geworden.

Zum Auftakt ging es gediegen zu: Dorf- und Kreisfeuerwehrprominenz traf sich im frisch bezogenen Feuerwehrhausanbau, um die neuen Räume zu inspizieren und zurückzublicken.

Viel Gelächter bei Schauübung vor 50 Jahren

Die Rückschau fiel positiv aus: Die „Blauröcke“ hätten in der Vergangenheit viel erreicht, sich den Herausforderungen gestellt und sich kontinuierlich weiterentwickelt, bilanzierte ihr neuer Chef Robin Prowasnik. Er erinnerte an die frühere Löschgemeinschaft, die Anfänge im Jahr 1873, den Umbau des Farrenstalls zum Magazin im Jahr 1980 und den Bezug der neuen Unterkunft im früheren Raiffeisenbank-Markt im Jahr 2006. 2007 wurde die Zusammenarbeit mit Dotternhausen intensiviert, 2009 ein Löschfahrzeug und 2017 ein Mannschaftstransportwagen angeschafft.

Für Lacher sorgte ein Film über eine Schauübung vor 50 Jahren. Täuschend echt spielte Reinhold Weckenmann damals das Opfer, das über eine Stockleiter gerettet werden musste. Im Einsatz war dabei die Feuerspritze aus dem Gründungsjahr 1873, die Wehr bis heute in Ehren hält.

Die allererste Löschspritze aus dem Gründungsjahr halten die Aktiven bis heute in Ehren. Foto: Volker Schweizer

Der Leiter der Alterswehr, Herbert Herrmann, lobte das gute Miteinander zwischen Alt und Jung. Mit Rat und Tat unterstütze man die aktive Mannschaft. Aber auch die Pflege der Kameradschaft sei den acht Senioren wichtig.

„Vor Ihnen steht ein sehr, sehr glücklicher Bürgermeister“, begann Anton Müller seine Rede. Aus kleinsten Anfängen habe sich eine schlagkräftige Wehr entwickelt, auf die sich die Bevölkerung voll und ganz verlassen könne.

Der Anbau kostet 280 000 Euro

Ihre neue Führung sei äußerst selbstbewusst, und mit dem Anbau hätten die Verwaltung und der Gemeinderat unter Beweis gestellt, dass die Feuerwehr in der Gemeinde einen hohen Stellenwert einnehme. Erst sei man von Kosten von 220 000 Euro ausgegangen, nun würden aber 280 000 Euro zu Buche stehen. Die jetzigen Nutznießer steuerten 200 Stunden Eigenleistung bei. Als Motor des Entwicklungsprozesses der Feuerwehr bezeichnete er den früheren Kommandanten Stephen Mocker.

Nachdem Pfarrer Uwe Stier dem Gebäude mit viel Weihwasser den kirchlichen Segen gespendet hatte, nahmen der Kommandant und sein Stellvertreter Stefan Haug zahlreiche Geschenke entgegen. Zuerst vom Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands, Stefan Jetter, der auf die hohen Anforderungen einging: Es brauche die neue Technik, die Gefahrenpotenziale seien anders als früher. Trotzdem dürfe nicht alles auf die Feuerwehren abgewälzt werden.

Glückwünsche von Kreisfeuerwehr und Vereinsgemeinschaft

„Weiterhin viel Spaß und Freude bei der Ausübung des wichtigen Ehrenamtes“, wünschte Karl-Anton Thullner, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, der im Namen der Sportler, Angler, Musiker, Narren und des Kirchenchors sprach. Das gemeinsame Geschenk war ein Gutschein für einen Grill. Amin Müller von der Führungsgruppe Oberes Schlichemtal sprach die Hoffnung aus, dass die Wehr immer genügend Personal finde und die Helfer immer wohlbehalten nach Hause kämen.

Am folgenden Tag stand das neue Magazin dann für alle Wunderfitzigen offen. Viele kamen, schauten auch zu, was der Feuerwehr-Nachwuchs aus Dormettingen und Schömberg schon so alles auf dem Kasten hat, ließen sich von der Musikkapelle unterhalten oder genossen bei Sonnenschein ein kühles Getränk auf dem Hof.