Erzbischof Stephan Burger begeistert beim Löffinger Empfang mit seiner herzerfrischenden Rede, hier im Gespräch mit Bürgermeister Tobias Link und dessen Ehefrau Sabina. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Empfang: Erzbischof Burger glänzt mit humorvoller Rede

Löffingen. Ein Jubiläum ist immer mit vielen Ehrengästen und Reden verbunden – oftmals etwas trocken. Nicht so beim Festakt zum Auftakt des Jubiläumsjahres "1200 Jahre Löffingen". Die Geschichte auf den Kopf stellte allerdings der aus Löffingen stammende Erzbischof Stephan Burger mit seiner herzerfrischenden Rede. 819 wurde mit der Urkundenlegung die erste Erwähnung des Baarstädtchens Löffingen festgehalten. Im Jahr 1896 wurde der Begriff "Erz" eingeführt. Zunächst "Erz" in Form von Stahl bei Opa Burger, der das Metall im Landmaschinenbereich und bei Hufeisen beim Pferdebeschlagen einsetzte. Das Wort "Erz" sollte sich allerdings im Hause Burger und auch in Löffingen mit der Geburt von Stephan und Heinz ändern. Seit September 2011 ist Heinz Burger Erzabt Tutilo von Beuron und seit Juni 2014 Stephan Burger Erzbischof der Erzdiözese Freiburg. "Seitdem muss und kann Löffingen mit zwei Erzbrüdern leben", sagte Burger. Allerdings sind er und sein Bruder Tutilo sich einig: "Löffingen hat schon viel überstanden, so auch uns, die beiden Erzbrüder." Im Gegenzug haben die Beiden ihren Heimatort Löffingen in ihren Wappen hinterlegt, Erzabt Tutilo einen Löffel – wie aus dem Stadtwappen – und der Erzbischof das himmlische Blau.

Die beiden Geistlichen haben trotz ihrer hohen Ämter eins nicht vergessen: Sie sind Löffinger und sind stolz auf ihre Wurzeln. "Ich bekomme Heimatgefühle, wenn ich von Donaueschingen komme, Unadingen sehe und wenn ich von Freiburg komme lacht mich das Schneekreuz an", so Tutilo. Nicht nur Erzbischof Burger und Erzabt Tutilo freuen sich, wenn sie in Löffingen am Heizmann-Haus "Ritter Heinrich grüßt", auch die Löffinger freuen sich sehr, wenn die beiden Erzbrüder wieder zuhause sind. "Wir sind Söhne dieser Stadt und werden es auch bleiben. Dass Löffingen eine nicht unbedeutende Gemeinde zwischen der Baar und dem Schwarzwald ist, wissen wir aus der alten und neueren Geschichte", so der Erzbischof. "Hier ka mer schwätze wie em de Schnabel gwachse isch", so der Erzbischof. Die beiden Erzbrüder konnten dies beim Empfang in der Festhalle ausnutzen. Glücklicherweise für alle Besucher, gingen sie nicht als Erste nach Hause.

Glücklich zeigte sich auch Bürgermeister Josef Matt aus Rötenbach, denn Erzbischof Stephan Burger versprach, beim Patrozinium des heiligen Leodegard die Festmesse zu halten. Erzabt Tutilo wird in diesem Jahr in Löffingen sein silbernes Priesterjubiläum feiern.