52-Jähriger bringt im Wald Drahtschlingen aus / Rehkitz und Rehbock verenden grausam

Titisee-Neustadt/Eisenbach. Auf frischer Tat ertappt wurde gestern ein 52-jähriger Mann, der seit März in einem Waldgebiet von Titisee-Neustadt, angrenzend an die Gemarkung Eisenbach, mehrere Wildfallen in Form von Drahtschlingen ausgelegt hatte.

Nach Polizeiangaben gerieten nachweislich ein junges Rehkitz und jüngst auch ein Rehbock in eine dieser Drahtschlingen. "Beide Tiere verendeten grausam", teilen die Beamten mit. Durch Ermittlungen des Bezirksdienstes beim Polizeirevier Titisee-Neustadt und eine polizeiliche Fahndungsmaßnahme sei der Tatverdächtige, ein allein lebender Mann, auf frischer Tat mit fertig präparierten Drahtschlingen angetroffen und vorläufig festgenommen worden. Er wurde nach der Durchsuchung seiner Wohnung, nach der erkennungsdienstlichen Behandlung und Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt. Die bei der Wohnungsdurchsuchung bei ihm aufgefundenen zwei Luftgewehre und ein Kleinkalibergewehr, die er erlaubt in Besitz hatte, gab er freiwillig heraus. Sie seien bei der Polizei sichergestellt.

Die noch ausliegenden Drahtschlingen wurden nach der Festnahme abgebaut. Insgesamt wurden mindestens 15 Wildfallen mittels Schlingen bekannt. Wegen drei weiterer beim Polizeirevier Titisee-Neustadt im Herbst 2013 zur Anzeige gebrachter Fälle von Jagdwilderei mittels Drahtschlingen werden die Ermittlungen fortgesetzt. Gegen den 52-Jährigen werden Strafanzeigen wegen Jagdwilderei in besonders schweren Fällen vorgelegt, da das Wild unter Verletzung des Jagdrechts und unter Anwendung von Schlingen in nicht weidmännischer Weise erlegt wurde, so die Polizei.