Ehepaar Hasenfratz feiert in Unadingen heute Goldene Hochzeit / Beide setzen sich gerne für Andere ein

Löffingen-Unadingen (gb). Vor 50 Jahren gaben sich im Konvikt in Donaueschingen Ursula und Kurt Hasenfratz das Ja-Wort, bevor sie in den Römischen Hof nach Unadingen fuhren, um dort mit ihren Familien und Freunden die Hochzeit zu feiern.

Am heutigen Freitag werden sie nun ihren Ehrentag in der Weiler Kapelle und anschließend im engsten Familienkreis begehen. Vor allem freuen sich die beiden auf ihre fünf Enkel und die vier Urenkel. An ihrer Hochzeit sei ein wunderschöner sonniger Tag gewesen, erinnert sich Kurt Hasenfratz, der seine Ursel an Fastnacht in Hüfingen kennen gelernt hat.

Ursula, geborene Münzer, stammt aus Baiertal bei Heidelberg und zog mit ihrer Familie nach Hüfingen, in den Heimatrot ihres Vaters, bevor sie eingeschult wurde. Nach der Schulzeit arbeitet sie zunächst fünf Jahre in dem Unternehmen "Metz" Bräunlingen, bevor sie 33 Jahre in der Schuhfabrik Ricosta beschäftigt war.

Kurt Hasenfratz kam in Oberndorf am Neckar auf die Welt und mit zwei Jahren zu seinen Adoptiveltern Ernst und Hildegard Hasenfratz. Sie hatten keine Kinder und wollten später einem jungen Mann ihr Baugeschäft übergeben. "Erst mit 16 Jahren beim Führerschein erfuhr ich, dass es nicht meine leiblichen Eltern waren", erklärt Kurt Hasenfratz, "doch es blieben immer meine richtigen Eltern".

Nach der Schule war es selbstverständlich, dass er in Donaueschingen das Gipserhandwerk erlernte, um dann ins elterliche Geschäft einzusteigen. Doch nach sieben Jahren bekam er eine Kalkallergie und musste beruflich umsteigen. 25 Jahre war er als Kraftfahrer unterwegs, bis zu seiner Pensionierung 2000. Ein Schicksalsjahr für die Familie mit den drei Kindern Renate, Axel und Ralf. Ralf verunglückte tödlich bei einem Unfall. Kurt Hasenfratz erlitt seinen dritten Herzinfarkt, und auch Ursula wurde schwer krank.

Mit Tochter Renate und Schwiegersohn Michael wohnt das Paar im Elternhaus in Unadingen. Das Bestreben anderen zu helfen, steht für sie im Vordergrund. "Mir haben andere geholfen, von meiner Sucht los zu kommen, heute helfe ich", so Kurt Hasenfratz, der nicht nur über zehn Jahre im Vorstand des VdK tätig war, sondern auch 20 Jahren Gruppenleiter und immer noch Seniorenbeauftragter des Kreuzbunds sowie im Kommunalen Suchthilfenetzwerk Freiburg.

Außerdem ist er gerne hinter der Filmkamera zu finden, liebt Wandmalerei oder das Teppichknüpfen. Als "Sekretär" seiner Ehefrau, die neue VdK-Vorsitzende, erledigt er die Arbeiten am PC.

Auch Ursula Hasenfratz war im Kreuzbund aktiv, zehn Jahre als Multiplikatorin für Angehörige, dazu zwölf Jahre Kommunionhelfer und 30 Jahre als Unadinger Hansili. Neben der VdK-Arbeit, dem Stricken, der Gartenarbeit und dem Seniorenturnen pflegt sie aufopferungsvoll zusammen mit der Schwester und der Tochter die 90-jährige Mutter.