Sie werden dem "Alpenblick" wieder zu neuem Leben verhelfen: Jesse Park und Stefan Tornau-Schmid Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Landgasthaus in Göschweiler mit Tradition / Anlaufstelle für Einheimische und Touristen

Durchatmen heißt es jetzt in Göschweiler, denn pünktlich zur Wandersaison öffnet das Gasthaus Alpenblick wieder seine Pforten. Doch auch die einheimische Bevölkerung freut sich wieder eine Gastwirtschaft im Ort zu haben.

Löffingen-Göschweiler. Der neue Pächter im Traditionshaus ist der 50-jährige gelernte Koch Stefan Tornau-Schmid mit Ehefrau Jesse Park. Der in Günzburg geborene Koch bringt einen großen Erfahrungsschatz mit. Eine Lehrzeit im Hotel Sackmann bei einem 4-Sterne-Koch in Baiersbronn und eine 30-jährige Auslandserfahrung als Manager und Hotel-Direktor in Südafrika, Taiwan, China, Singapur, Indonesien, Dubai, Abu-Dhabi, Katar, USA und auf Übersee-Schiffen. Doch nun geht es zurück zu den Wurzeln. "Die beiden Kinder sollen in Deutschland aufwachsen", sagt Stefan Tornau-Schmid, der seinen Jungen schon in der Grundschule, Außenstelle-Göschweiler, angemeldet hat.

Das Gasthaus "Alpenblick" in Göschweiler war nach der Ära von Ursula Geisberger, die nach 15 Jahren aus gesundheitlichen Gründen schließen musste, einige Zeit verwaist. Glücklicherweise waren es Sabine und Georg Willmann, die das Haus erwarben und zu einem echten Schmuckstück umbauten. Damit wollten die beiden ihrer Wahlheimat ein Stück Heimatkultur zurückgeben. Sie waren es auch, die in ein großes Eröffnungsfest investierten und somit den Pächtern Oliver Hinze und Joana Holom einen guten Weg in ihre gastronomische Selbstständigkeit bereiteten. Doch die Hoffnungen wurden nicht erfüllt, obwohl auch die Bevölkerung das gastronomische Angebot annahm.

Der Blick ins Löffinger Ösch ist bezeichnend für das Sterben der Landgasthöfe. In Bachheim sind die beiden Gasthöfe "Hirschen" und "Insel" schon lange geschlossen, in Reiselfingen besteht nur noch die Krone, in Unadingen blieben von vier Gasthöfen nur noch der "Ochsen" und "Hirschen", und auch in Dittishausen hat nur das "Rössle" überlebt. Nur in Seppenhofen ist die gastronomische Landschaft mit drei Häusern erhalten geblieben. Auch in Göschweiler gab es in früheren Zeiten noch den "Hirschen" und "Kranz". Die Gründe für das Sterben der Landgasthöfe sind vielfältig. Zum einen ist der Gast heute anspruchsvoller, zum anderen stehen die Berufe in der Gastronomie durch die Arbeitszeiten nicht gerade an erster Stelle bei den Jugendlichen. Heute sind pfiffige Ideen, ein gemütliches Ambiente, eine gute Küche, ein toller Service und ein Haus mit Wohlfühlcharakter angesagt.

Der Inhaber des Alpenblicks hat mit der modernen Einrichtung und dem gemütlichen Innenausbau einen wichtigen Baustein gesetzt. Dabei sollen sich die Einheimischen – so gibt es keinen Ruhetag und noch einen Stammtisch – ebenso wohl fühlen wie die Touristen. Die Zimmer sind modern und bieten viel Komfort, auch an Familien hat man hier gedacht. Aus der Küche werden regionale und saisonale Produkte verarbeitet, aber auch internationale Küche wird angeboten. Neben dem Mittagstisch und Abendkarte gibt es auch Kaffee und Kuchen.

Mitarbeiter gesucht

Das neue Pächterpaar sucht dringend Mitarbeiter in Festanstellung oder Teilzeit. "Wir haben schon mehrfach inseriert", informiert Werner Schonhardt, bei dem die Fäden des Alpenblick zusammenlaufen. Er war schon für den gesamten Umbau des Traditionshauses verantwortlich. Gesucht werden Bedienungen, Küchenhilfen, Reinigungshilfen und ein Hilfskoch. Die Wiedereröffnung des Landgasthofes Alpenblick ist am Montag 4. Juni. Ab dann ist das Haus, Terrasse und Biergarten täglich von 11.30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet.