Die Wildkamera dokumentiert es: Dieser Hund streunt ohne Leine durch den Rötenbacher Wald und schnuppert an einer Stelle für die Wildfütterung. Foto: Jagdgesellschaft Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Jagdgesellschaft Rötenbach appelliert: Vierbeiner im Wald an die Leine nehmen

Friedenweiler-Rötenbach/Löffingen (gb). Streunende Hunde sorgen in der Region für Ärger: Die Jagdgesellschaft Rötenbach, so Jäger Wulf Schmidt, appelliert mit Nachdruck an die Hundebesitzer, ihre Tiere nicht frei im Wald oder am Waldrand laufen zu lassen oder diese gar alleine Gassi zu schicken.

Im Dezember wurde ein Reh im Bereich Rohrberg auf ungeklärte Weise gerissen. "Mit erhöhter Aufmerksamkeit sind die Rötenbacher Jäger deshalb unterwegs und kontrollieren die Wildfütterungen noch intensiver. In den vergangenen Wochen wurden mehrfach freilaufende Hunde beobachtet und mit einer Wildkamera fotografiert", informiert Schmidt. Die Hunde wurden an den Wildfütterungsstellen ohne Begleitperson angetroffen, sie streunten alleine durch den umgebenden Wald. Deshalb appelliert die Jagdgesellschaft, die Hunde an die Leine zu nehmen und nur mit angeleinten Hunden durch den Wald zu gehen. "Die Wildtiere brauchen derzeit einen besonderen Schutz. Durch die unkontrolliert jagenden Hunde sind die Wildtiere lebensbedrohlichem Stress ausgesetzt und werden zu einer leichten Beute. Der besondere Schutz gilt auch im Frühjahr und Sommer wegen der tragenden Muttertiere und der Jungtiere", so Schmidt. Jungtiere von Feldhasen und Wildschweinen können bereits im Februar angetroffen werden. Die Begegnung eines Hundes mit einer tragenden oder Wildschwein-Bache (Muttertier) mit ihren Frischlingen kann auch für den Hund lebensgefährlich sein. "Der Wald und auch die Natur sind kein Spielplatz für streunende Hunde, sondern ein unentbehrlicher Lebensraum für viele große und kleine Wildtiere, deren Bestand immer mehr gefährdet wird", so Wulf Schmidt.

Immer mehr treffe man auch Reiter im Wald, deren Hunde frei nebenher laufen. Nicht jeder Hund bleibe dann neben dem Reiter, wenn er eine Fährte aufnehme. Dies gilt auch für Spaziergänger mit freilaufendem Hunde. "Wer Hundebesitzer im Wald mit einem freilaufenden Hund antrifft, sollte den Mut haben, diesen darauf aufmerksam zu machen, dass die Wildtiere einen besonderen Schutz benötigen. Leider sind gerissene Wildtiere immer wieder zu beklagen und nicht wenige Male sind streunende, wildernde Hunde die Verursacher", so Schmidt.

"Werden die fotografierten Hunde erneut ohne Besitzer im Wald und an Wildfütterungen angetroffen, behalten sich die Jagdausübungsberechtigen vor, Maßnahmen nach dem Jagd- und Wildtier-Management-Gesetz und dem Ordnungswidrigkeiten-Gesetz zu ergreifen", so Wulf Schmidt abschließend.