Werner Adrion bevorzugt den Standort einer Aussegungshalle hier an der Friedhofsmauer. So könnte diese eine gute Verbindung zwischen dem Friedhof (rechts) und dem geplanten Friedpark (links) sein. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Kontroverse: Löffinger diskutieren beim Infoabend / immer mehr Beisetzungen im engsten Familienkreis

Löffingen. Das Thema Aussegnungshalle ist in Löffingen schon seit über 20 Jahren präsent. Schon der verstorbene Peter Spiegel kämpfte vehement, aber immer wieder erfolglos für eine Aussegnungshalle. Auch heute wird das Thema kontrovers diskutiert, wie sich beim Infoabend zum Friedhofskonzept zeigte. Unbestritten ist eine notwendige Toilette, bei Beerdigungen kann diese im Feuerwehrhaus genutzt werden, ebenso Kühlkammern.

Die Kühlbox in der Kapelle ist nicht ausreichend. Eine Aussegnungshalle sieht Rudolf Gwinner als überholt. "Heute läuft alles in den Kirchen und nur die reine Beisetzung ist auf dem Friedhof", so sein Argument. Außerdem gäbe es immer mehr Beisetzungen nur im engsten Familienkreis.Werner Adrion griff die vor 15 Jahren diskutierte Friedhofserweiterung auf. Hier war eine Einsegnungshalle zwischen dem alten und neuen Friedhofsteil im Gespräch. "Man könnte an der Westseite Richtung Kurpark an der Friedhofsmauer eine solche realisieren. Diese könnte gut angefahren werden – von der Alemannenstraße und vom oberen Kurparkweg, das Gebäude könnte als Mittelpunkt zwischen dem jetzigen Friedhof und dem geplanten Friedpark dienen", so Adrion. Den angedachten Standort von Friedhofsplaner Tobias Weiher, der dies nur als flexiblen Vorschlag ansieht, lehnt Adrion ab. Hier sollte man (im unteren Kurpark) Urnen und Baumgrabfelder anlegen. "Ein großer Teil der Anlage wie Rundweg, Bänke und Bäume können saniert und genutzt werden, wenn die Front zum Alemannengrab noch etwas rekultiviert wird, ist dies ein schöner Aussichtspunkt über den Stadtkern und als beruhigende Zone für die Friedhofsbesucher ideal", so Adrion. Andrea Hoffmann widerspricht dem: "Wir brauchen eine ansprechende Aussegnungshalle und diese wäre an einem solchen schönen Aussichtspunkt ideal." "Für Löffingen ist es eine Schande, keine Aussegnungshalle zu haben", erklärte Werner Waßmer. Es gäbe immer mehr konfessionslose Mitbürger und so warf Maria Waßmer ein, müsse man auch an die Flüchtlinge denken, die hier in Löffingen wohnen. Die Friedhofskapelle mit einem überdachten Vorplatz ist für Waßmer keine Lösung. Dieter Köpfler würde eine Erweiterung der Friedhofskapelle, "sie ist das Herzstück", einer Aussegnungshalle vorziehen. Dem widerspricht Marlene Hauser-Müller: "Die Halle steht unter Denkmalschutz und sollte so bleiben, aber eine Aussegnungshalle ist wichtig". Isabell Meßmer gab zu bedenken, dass im Hinblick auf eine mögliche Änderung des Friedhofszwangs das gesamte Konzept zu groß sei.