Sie stehen hinter dem Bundesverband Kinderhospiz: Geschäftsführerin Sabine Kraft (rechts) und ihre Stellvertreterin Corinna Fürste. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinderhospiz: Verband setzt auf Aufklärung / Bürger unterstützen Arbeit mit Spenden

Das Thema Tod ist in Deutschland ein Tabuthema, doch wenn es um sterbenskranke Kinder geht, dann ist die Brisanz noch weitaus größer.

Lenzkirch / Löffingen. Der Bundesverband Kinderhospiz mit Sitz in Lenzkirch setzt sich dafür ein, das Thema "Kinder und Tod" nicht zu verdrängen, sondern Kinder und Familien aus dem sozialen Abseits zu holen.

In Deutschland leben rund 40 000 Kinder und Jugendliche mit lebensbegrenzenden Erkrankungen, von denen jährlich etwa 5000 sterben. "Wenn eine solche Diagnose erstellt wird, bedeutet dies eine enorme Belastung für die gesamte Familie", sagt Sabine Kraft.

Seit 2005 ist sie Geschäftsführerin für den Bundesverband Kinderhospiz, der seit vier Jahren in Lenzkirch angesiedelt ist. Der Dachverband der Kinderhospize engagiert sich auf vielfältige Weise, um den Kindern ihre letzten Wünsche zu erfüllen, sie und ihre Familien auf dem letzten Weg zu begleiten.

Das ist ein Grund für die Löffinger Weihnachtsbaumaktion-Organisatoren Jugendförderverein, Weltladen und die Stadtverwaltung, den Bundesverband mit einer Spende zu unterstützen. "Wir können uns vorstellen, dass dies nicht die letzte Aktion war", sind sich Micha und Meike Bächle, Kathrin Reppel-Knöpfle und Karlheinz Rontke einig.

Doch die Organisatoren wollen nicht nur mit Geld helfen, sondern die Arbeit des Kinderhospizes auch publik machen. So ist der "Kinderhospiz-Bär"in der Löffinger Tourist-Information zu finden. "Wir sind da, wenn die letzte Reise ansteht", erklärt auch die stellvertretende Geschäftsführerin Corinna Fürste. "Wir als Dachverband der deutschen Kinderhospize betreiben kein eigenes Hospiz, sondern unterstützen die Kinderhospize und Familien in Not", unterstreicht Fürste.

Das Leben mit einem unheilbar kranken Kind sei ein Leben im permanenten Ausnahmezustand. Ein ständiger Kampf um Normalität und kleine Glücksmomente. Solche Glücksmomente mit der Kamera durch einen Fotografen auch für die Zukunft festzuhalten, oder wie Lena aus St. Peter einen 16. Geburtstag voller Überraschungen zu erleben, sind einige Beispiele.

Wichtig ist auch, die ganze Familie auf dem Weg von der Diagnosestellung bis nach dem Tod des Kindes zu begleiten. Hier hilft auch Oskar, das Sorgentelefon. Bundesweit ist Oskar rund um die Uhr erreichbar. Ein solches Angebot ist laut Kraft hierzulande bislang einzigartig und schließt eine Lücke in der Begleitung und Versorgung von Familien mit Kindern, die schwer krank sind.

Das Telefon ist kostenfrei und Anonymität ist garantiert. Das Sorgentelefon Oskar ist unter der Rufnummer 0800/88 88 47 11 erreichbar.