Unter der Regie des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Gotthard Benitz und dem Löffinger Bauhofchef Christian Heizmann werden 7500 Sandsäcke befüllt. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Kooperation: 15 Tonnen Material gegen Hochwasser / Aktion der Gemeinden im Hochschwarzwald

Das Hochwasser im Januar im Hochschwarzwald hat Spuren hinterlassen, doch auch zu einer gemeinsamen Aktion der zehn Gemeinden des Hochschwarzwalds geführt: In Löffingen wurden jetzt insgesamt 7500 Sandsäcke von Bauhofmitarbeitern und Feuerwehrleuten gefüllt, die im Ernstfall Schutz vor Wasser bieten sollen.

Löffingen. "Gemeinsam sind wir stark", dieses Motto des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Gotthard Benitz aus Titisee-Neustadt wurde erneut in die Tat umgesetzt. Schnell wurden beim jüngsten Hochwasser Anfang des Jahres Sandsäcke benötigt. Die 800 in Neustadt lagernden Säcke wurden für dortige Anwesen benötigt. In Lenzkirch, hier war die Situation noch dramatischer, wurden in der besagten Nacht des 3. Januar 4000 Sandsäcke verbaut, um noch schlimmeres Unheil zu verhindern. Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute und Bauhofmitarbeiter in Neustadt mussten davon 1000 Sandsäcke in der Nacht per Hand befüllen. Dazu kamen die Sandsäcke aus dem Katastrophenschutzlager in Eschbach und weitere 700 Säcke zur Reserve aus dem Depot der Feuerwehr Bad Krozingen. "Diese Transporte waren mit einem Zeitaufwand verbunden, der beim schnellen Hochwasser kontraproduktiv ist", erklärte Benitz.

Die daraus resultierende Idee von Gotthard Benitz war, solche Sandsäcke in den Gemeinden selbst vorzuhalten. Sein Anschreiben an die Bürgermeister der zehn Gemeinden des Hochschwarzwalds stieß auf offene Ohren, ebenso wie bei den verantwortlichen der Feuerwehrkollegen. So kam es zur interkommunalen Zusammenarbeit der Gemeinden Löffingen, Friedenweiler, Titisee-Neustadt, Lenzkirch, Hinterzarten, Eisenbach, Breitnau, Feldberg, Schluchsee und St. Märgen. Als Resultart wurden 7500 Säcke mit Sand gefüllt.

Als idealer Standort dieser dreitägigen Aktion wurde der Bauhof Löffingen ausgesucht, hier hatte Bauhofchef Christian Heizmann die gesamte Verantwortung und Koordination übernommen. In zehn Schichten wurden die 7500 Sandsäcke gefüllt. Eine einzigartige Kooperation im gesamten Landkreis. So wurde die Sandsackbefüllungsmaschine vom Landkreis nach Löffingen geschafft. Der Vorteil dieser Maschine ist nicht nur die Befüllung selbst, sondern das Zunähen, welches dem Zubinden vorzuziehen sei. Die 15 Tonnen Sand aus der Reiselfinger Kiesgrube wurden in speziell UV-stabile Säcke gefüllt. "Diese sind über mehrere Jahre haltbar, während Sand in Jutesäcken durch Feuchtigkeit zu faulen beginnen würde", erklärte Heizmann.

In zehn Schichten haben Bauhofmitarbeiter und Feuerwehrleute von den zehn Hochschwarzwaldgemeinden 7500 Säcke mit Sand befüllt. Das Gewicht pro Sack beträgt zwischen 16 und 20 Kilogramm. Diese Säcke wurden nun in 100 Gitterboxen verteilt und in die einzelne Orte gefahren. Titisee-Neustadt bekommt 2500 Säcke, Lenzkirch 1000 Säcke, 1000 bleiben in Löffingen, 800 gehen nach Friedenweiler und der Rest wird auf die einzelne Orte verteilt. Insgesamt hat der Landkreis 3000 Säcke angeschafft. Die Kosten für die Sandbefüllung von rund 20 000 Euro übernehmen die Kommunen des Hochschwarzwalds.