Das Klöpfen gehört zu den Anziehungspunkten des Dittishauser Fuhrmannstags. Verschiedene Gruppen zeigen hier ihr Können mit Peitsche oder Karbatsche, wie hier die Schanzelzunft aus Villingen. Fotos: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Mehr als 1000 Hästräger werden für Umzug erwartet / Geißenzunft wurde vor 50 Jahren gegründet

Der Fuhrmannstag in Dittishausen hat nicht nur Tradition, sondern gehört mit zu den kulturellen Brauchtums-Publikumsmagneten.

Löffingen-Dittishausen. Zum 50. Geburtstag der Geißenzunft am Sonntag, 4. Februar, haben sich 51 Gruppen angemeldet, vor allem aus der Schwarzwälder Narrenvereinigung. Demnach ist für den Umzug mit weit über 1000 Hästrägern zu rechnen.

Fuhrmänner

1967 bildete sich auf Anregung von Paul Hasenfratz und Ewald Rokoschoski die Gruppe der Fuhrmänner, welche an die Schwarzwälder und Baaremer Fuhrmannstradition erinnern wollte. Auch in Dittishausen gab es früher ein sonntägliches Klöpfkonzert.

1969 gab es den ersten Fuhrmannstag in Dittishausen, eine Idee, um das Klöpfen wieder attraktiver und populär zu machen. Das Wettklöpfen erfreute sich großer Beliebtheit und lockte Gäste aus der Region. Neben dem Wettklöpfen wollte man auch die Narrenzünfte zum Umzug einladen und so wurde der Fuhrmannstag auf den Sonntag vor dem Schmotzige Dundschdig gelegt. Bis heute ein wichtiger Termin im Fasnetkalender nicht nur der Schwarzwälder-Narrenvereinigung, deren Gründungsmitglied die Geißenzunft ist, sondern auch bei den "Klöpfern". Das Interesse am Wettklöpfen mit Geißel oder Karbatsche ging im Laufe der Jahre immer mehr zurück, auch im Klöpferdorf Dittishausen. So entschloss sich der Vorstand um Ludwig Speth, das Wettklöpfen in ein Gaudiklöpfen umzuwandeln. Die Premiere im vergangenen Jahr wurde gut angenommen und so wird sich das Gaudiklöpfen auch in diesem Jahr wieder an den großen Narrenumzug anschließen.

Ministerunterstützung

Narrenvater Paul Hasenfratz hatte damals die Idee, am Fuhrmannstag auch die politische Obrigkeit einzuladen und so ging auch eine Einladung an den damaligen Ministerpräsident Kurt Filbinger und so war 1976 der Landesvater in Dittishausen mit dabei. Im Gepäck hatte er den Wanderpokal des Landes, der bei jedem Wettklöpfen "ausgeklöpft" wurde. Dazu gab es noch weitere Wanderpokale in verschiedenen Klassen. Der verstorbene Ehrennarrenvater Paul Hasenfratz erinnerte an diese Begegnung oft, denn aus der geplanten Kurzvisite des Ministerpräsidenten sei ein langer Abend geworden.

Geschichte

Bereits im Jahr 1846 wurde laut einem alten Zeitungsbericht in Dittishausen Fastnacht gefeiert. Hier ging es um eine Gerichtsverhandlung, wegen eines Streites, der sich am Fasnetsunntig zugetragen haben soll. Gegründet wurde die Geißenzunft am 14. Januar 1968. Als Taufpaten fungierten die Hexengruppe Löffingen und der Narrenverein Unterbränd. Die Geißen hatten einen Tanz einstudiert und die Fuhrmänner präsentierten ihre Klöpfkunst. Heute gehören zum Verein 177 Mitglieder mit den Fasnetfiguren Geißengruppe, Fuhrmänner, Goaßetöter, Wurwibli und Wurmali und Taborhexen.

Der Fuhrmannstag mit anschließendem Gaudiklöpfen findet am Sonntag, 4. Februar, in Dittishausen statt. Zugesagt haben bereits 51 Gruppen, vor allem Mitglieder der Schwarzwälder Narrenvereinigung. Doch auch der Verein der Löffinger Laternenbrüder ist auf dem Berg Tabor vertreten. Somit treffen sich hier zwei Gründungsmitglieder der beiden großen Narrenvereinigungen. Der Umzug beginnt um 14 Uhr, anschließend findet das Gaudiklöpfen statt. Bereits um 10.30 Uhr startet die Veranstaltung mit dem Zunftmeisterempfang und der Warmup-Party im Haus des Gastes.