Benachteiligte Kinder zu fördern, hat sich Joachim Spitz zur Herzensangelegenheit gemacht und unter dem Dach der ProKids-Stiftung ein weit verzweigtes Netzwerk aufgebaut, mit dem er und seine Mitstreiter dem Nachwuchs zur Seite stehen. Foto: Martina Zieglwalner

Mit der Partynacht unterstützt der Lions-Club Villingen-Schwenningen Mitte auch drei Vereine. Mit der Spende möchte Joachim Spitz das Projekt „Fight for your life“ der ProKids-Stiftung weiter forcieren und neben Boxing VS zusätzliche Vereine ins Boot holen

Dass Kinder egal welcher Herkunft ihre Chance im Leben bekommen, das liegt Joachim Spitz am Herzen. Mit der von ihm gegründeten ProKids-Stiftung hat er seit 2008 ein breites Netzwerk an Hilfs- und Unterstützungsangeboten aufgebaut. Ein wichtiger Baustein ist das Projekt „Fight for your life“, das der Schwenninger Unternehmer jetzt zusammen mit Oliver Vlcek von Boxing VS ausbauen und weitere Vereine einbeziehen will.

Da sind Spitz und seine Mitstreiter auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Groß ist bei ihnen die Freude, dass der Lions-Club Villingen-Schwenningen Mitte den Erlös der zweiten Lionsnight, bei welcher der Schwarzwälder Bote als Medienpartner beteiligt ist, spendet und die ProKids-Stiftung einer der drei ausgewählten Vereine ist.

Über Boxen sei es schon einigen Kindern und Jugendlichen gelungen, sich ins Leben zurück zu kämpfen oder überhaupt einen Weg zu finden. Helfe der Sport doch, Disziplin zu lernen und Selbstbewusstsein zu gewinnen. „Gleichzeitig erkennen sie, dass sich durch hartes Training etwas erreichen lässt“, erklärt Spitz.

Betreuer rund um die Uhr als Ansprechpartner bereit

Mit diesem Konzept habe „Fight for your life“ manchem Kind eine neue Perspektive gegeben. Zumal Vlcek seinen Schützlingen rund um die Uhr zur Seite stehe, wenn es nötig sei. „Sie können anrufen, wann sie wollen“, betont Spitz. Der Betreuer und sein Team seien Tag und Nacht per Handy erreichbar, um im Notfall sofort einspringen zu können. Es gebe sogar eine Einliegerwohnung, die im Notfall einen Unterschlupf biete. Manche hätten so den Mut gefunden, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Da erzählt Spitz von einer jungen Frau, die drogenabhängig war und durch das Projekt ihre Sucht überwunden hat, inzwischen sogar eine Ausbildung macht.

Manchmal seien es auch nur kleine Dinge, die dem Nachwuchs neue Perspektiven geben, sei es das Fahrrad, um zum Training zu kommen, oder ein paar Kleidungsstücke, um sich für ein Praktikum bewerben zu können. Denn Spitz hat im Laufe der Jahre viel gesehen, kennt Kinder, bei denen das Geld nicht einmal für genügend Pullover und Hosen reicht, von einem Mitgliedsbeitrag für Vereine ganz schweigen.

Beim Projekt „Fight for your Life“ lernen Heranwachsende buchstäblich, um ihr Leben zu kämpfen. Auch bei der Südwest Messe (Bild) ist das Team regelmäßig vertreten. Foto: Marc Eich

Auch für diese Fälle setze die Stiftung die Spenden ein, bezahle die Busfahrkarte oder die notwendige Sportkleidung. „Es sind oft die banalen Sachen, die fehlen“, hat Spitz beobachtet. Angesichts des Erfolgs, den das Boxtraining gezeigt hat, ist die Zusammenarbeit mit weiteren Vereinen angelaufen. Es gebe Gespräche mit der Turngemeinschaft Schwenningen, die Wild Wings Future seien bereits mit von der Partie, um bei dem ein oder anderen den Spaß am Eishockey zu wecken.

Auch Musik kann Erfolgserlebnisse vermitteln

Allerdings denkt Spitz nicht mehr nur an den Sport, sondern auch an Hobbys wie Musik. Denn auch das Lernen eines Instruments in einem Verein könnte eine besondere Herausforderung bedeuten und Erfolgserlebnisse vermitteln. Zugleich könne eine solche Kooperation den Vereinen durchaus Vorteile bringen, hätten viele doch auch mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen.

Seine Intention sei es derzeit, Paten in den einzelnen Vereinen zu finden, die den über „Fight for your life“ betreuten jungen Leuten als Ansprechpartner dienen und den Kontakt zu ProKids halten, um die Helfer auf eventuell auftauchende Probleme aufmerksam zu machen. Denn das Ziel sei es wie beim Boxen, die Kinder zu stärken und ihnen möglichst alles zu geben, damit sie ihren Lebensweg finden.

Kontakt über Jugendamt oder Schulen

Viele seien über das Jugendamt oder die Schulen zu dem Projekt gestoßen, er arbeite mit der Stadt und dem Jugendamt zusammen, betont Spitz. Die seien beide auch jetzt beim Ausbau von „Fight for your life“ als Partner mit im Boot.

Froh ist der Unternehmer, für dieses Vorhaben die Spenden des Lions-Clubs einsetzen zu können. Derzeit sei es um finanzielle Unterstützung nicht gut bestellt, zum einen mache sich die wirtschaftliche Situation der Firmen bemerkbar, die sich zurückhaltend zeigten, zum anderen spüre er auch, dass viele bisherige Einzelspender eher sparen müssen. Da sei natürlich jegliche Förderung willkommen.

Ist es Joachim Spitz doch weiterhin eine Herzensangelegenheit, Kindern zu Beginn des Lebens eine Chance zu geben. „Ich persönlich hatte das Glück, auf der Sonnenseite aufzuwachsen. So möchte ich die unterstützen, denen es nicht so gut geht“, bringt er sein Lebensmotto auf den Punkt.

Lionsnight

Vorverkauf
Die Lionsnight in der Villinger Innenstadt steht am Samstag, 27. April, ab 21 Uhr an. Beteiligt sind: Zehntscheuer, Volksbank Atrium, Irish Pub, S’Hüttle, Schlössle, Down Under, Zuma by Saki, Hausverbot in der Färberstraße und Gerberstraße, Zum Kuckuck und Paletti the bar. Den Auftakt bildet ein Konzert ab 19 Uhr in der Benediktinerkirche. Die Bändel, mit denen es Einlass in alle Locations gibt, sind im vergünstigten Vorverkauf (15 Euro, Abendkasse 19 Euro) bei allen Mitgliedern des Lionsclubs VS Mitte, bei den Tourist-Informationen, den Filialen der Volksbank – die Gestalterbank, beim Edeka-Center Culinara in Schwenningen und den beteiligten Gastronomien erhältlich.

Spenden
Der Erlös kommt drei Vereinen aus der Doppelstadt zugute: Die Prokids-Stiftung für das Projekt „Fight for Your Life“, Chance hoch 2 für das Sport- und Bewegungsangebot und Frauen helfen Frauen, um die Außenanlage des Frauenhauses zu richten.