Das Rotlichtviertel in der Stuttgarter Altstadt Foto: PPfotodesign.com

Die Stadt will die Prostitution künftig auf einen kleineren Bereich in der Altstadt begrenzen: Nach StN-Informationen plant die Landeshauptstadt, in Teilen der Weber- und Leonhardstraße offiziell Bordelle sowie bordellartige Betriebe zuzulassen.

Stuttgart - Die Stadt will die Prostitution künftig auf einen kleineren Bereich in der Altstadt begrenzen: Nach Informationen unserer Zeitung plant die Landeshauptstadt, in Teilen der Weber- und Leonhardstraße offiziell Bordelle sowie bordellartige Betriebe zuzulassen. Im Gegenzug sollen allerdings die Laufhäuser in anderen Bereichen des Altstadtquartiers geschlossen werden, um das Geschäft zu kontrollieren.

Bisher sind die Pläne nicht unter Dach und Fach und alle erst im Entwurf ohne jede Verbindlichkeit vorhanden. Das Konzept kann noch überarbeitet werden, bis es Ende des Jahres dem Gemeinderat vorgelegt werden soll. Doch die Zielrichtung ist eindeutig: Die Stadtverwaltung will das Rotlichtviertel im Herzen von Stuttgart künftig besser unter Kontrolle bekommen. Denn die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, wie problematisch es ist, trotz eindeutiger Gerichtsurteile illegale Bordelle zu schließen und wirksam gegen die Straßenprostitution vorzugehen. Zudem machen die Anwohner, die sich durch das Milieu zunehmend belästigt fühlen, mit Unterschriftenaktionen Druck auf die Politik.

Der vorliegende Entwurf zur Regulierung der Prostitution im Leonhardsviertel geht auf das Konzept zur Vergnügungsstättensatzung zurück, dass die Stadt bei dem Lörracher Stadtentwicklungsbüro Acocella in Auftrag gegeben hat. Das hat die Stadtentwickler der Landeshauptstadt davon überzeugt, dass sich die illegale Prostitution in einem abgegrenzten Bereich sowohl durch Polizeikontrollen wie auch durch baurechtliche Vorschriften besser als bisher in den Griff bekommen lässt.

Viele Anwohner sind jedoch misstrauisch. Sie fürchten, dass Bordelle dann auch in solchen Gebäuden betrieben werden könnten, in denen es diese derzeit noch nicht gibt, und das Geschäft mit dem Sex in ihrer Nachbarschaft zu- statt abnimmt.