Der Landkreis und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) betreiben die Leitstelle im Zollernalbkreis. Foto: Gern

Ein Neubau der Leitstelle in Balingen wird diskutiert – dieser könnte sich positiv auf den Standort Zollernalbkreis auswirken. Die Hintergründe.

Knapp zehn Millionen Euro könnte der Neubau der Integrierten Leitstelle (ILS) in Balingen kosten – der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags wird am Montag über das Thema beraten. Ob und wie viele Leitstellen im Südwesten überhaupt notwendig sind, darüber wird seit Jahren diskutiert.

Dass die Leitstelle in Balingen erhalten bleibt, daran gibt es im Landratsamt keinen Zweifel. „Wir haben im Landesvergleich eine der günstigsten Leitstellen, auch die Ortskenntnis halten wir für entscheidend“, berichtet Steffen Maier, Sprecher des Landratsamts, unserer Redaktion.

Ein wichtiger Faktor demnach: die schnelle Reaktionsfähigkeit im Notfall. „Wir wissen von Fällen, in denen es bei zentralisierten Leitstellen zu Problemen aufgrund mangelnder Ortskenntnis kam. So etwas wollen wir auf jeden Fall vermeiden.“

Spatenstich für Leitstelle in Balingen schon 2025?

Sollte sich der Kreistag für den Bau einer neuen Leitstelle entscheiden, könnte der Spatenstich 2025 erfolgen. „Wir gehen davon aus, dass durch einen Neubau der Standort erhalten bleibt und bei einer Regionalisierung eher andere Leitstellen aufgelöst und diese Landkreise über uns versorgt würden“, erklärt Maier.

Denkbar ist laut Sitzungsvorlage für den Ausschuss zudem, dass die Leitstelle für andere übernimmt, „welche zeitweise aus technischen Gründen ausfallen“. Eine Vereinbarung darüber bestehe bereits mit dem Landkreis Freudenstadt. Weitere Vereinbarungen würden mit der ILS Reutlingen und Tübingen angestrebt.  

Erneuerung und Sanierung auch in anderen Kreisen

Auch in den Nachbarkreisen tut sich etwas: Die Integrierte Leitstelle Rottweil beispielsweise wurde vor Kurzem saniert und erneuert, die Leitstelle in Freudenstadt erhielt 2023 einen neuen Standort.