Auch bei den Staffelmeisterschaften stellte Timo Benitz seine Spurtstärke unter Beweis. Foto: Görlitz

Leichtathletik: Timo Benitz startet am Mittwoch im zweiten 1500 m-Vorlauf von EM in Berlin.

Am dritten Wettkampftag der Leichtathletik-Europameisterschaft wird es heute Ernst für den ersten Starter der LG farbtex Nordschwarzwald. Im Berliner Olympiastadion bestreitet Timo Benitz am Mittag seinen Vorlauf über 1500 Meter.

Eine anspruchsvolle Aufgabe erwartet den 26-Jährigen, wenn um 12.15 Uhr das zweite von drei Rennen der ersten Runde gestartet wird. Elf Läufer stellen sich dem Starter, aus denen nur die ersten Drei sicher den Endlauf erreichen. Drei weitere Zeitschnellste kommen aus allen Heats weiter, wobei die Starter vom dritten Vorlauf mit dem Deutschen Marius Probst den Vorteil haben, die zum Finaleinzug notwendigen Zeiten zu kennen und sich möglicherweise daran zu orientieren.

Jahresschnellster in Europa heute der große Favorit

Klarer Favorit des heutigen zweiten Vorlaufs ist der Norweger Filip Ingebrigtsen. Der mittlere von gleich drei auf der 1500 m-Strecke derzeit überragend auftretenden Brüdern setzte sich mit dem erst am 20. Juli in Monaco heraus gelaufenen neuen Landesrekord von 3:30,01 min vor dem erst 17-jährigen Jakob Ingebrigtsen (3:31,18 min) an die Spitze der europäischen Bestenliste und klopfte vernehmbar an der 3:30 min-Marke. Henrik Ingebrigtsen als Dritter dieses Trios liegt mit seinen 3:35,61 min zudem noch in Europa 2018 bisher auf Rang neun und trifft im ersten Vorlauf unter anderem auf Homiyu Tesfaye.

Immer zu beachten ist als Gegner von Timo Benitz der erfahrene Pole Marcin Lewandowski, der eine ähnliche Bestzeit wie der Läufer der LG farbtex Nordschwarzwald aufweist, im bisherigen Saisonverlauf mit seinen 3:35,06 min aber um mehr als zweieinhalb Sekunden schneller war als Benitz (3:37,74 min).

Insgesamt sind ohnehin sechs Konkurrenten bisher in diesem Jahr flotter unterwegs gewesen als Timo Benitz. Er darf aber wieder auf ein bei Meisterschaften eher übliches taktisches Rennen setzen und hofft dann auf seine zuletzt bei den deutschen Einzel- und Staffelmeisterschaften einmal mehr demonstrierte Spurtstärke auf den letzten Metern. Dann kann wie bei seiner ersten EM-Teilnahme 2014 in Zürich die Qualifikation für das am Freitag, um 21.50 Uhr, vorgesehene Finale über 1500 m glücken, in dem er vor vier Jahren Platz sieben belegte.

Bei letzter EM 2016 nach Sturzpech das Finale verpasst

Pech hatte der Student für Luftfahrt- und Raumfahrttechnik in Berlin vor zwei Jahren in Amsterdam, als er bei seinem zweiten Europameisterschaftsstart im Vorlauf stürzte und den Endlauf verpasste. Nach dem Ausscheiden im Halbfinale der Weltmeisterschaft und einem vorherigen starken Auftritt im Vorlauf von London gelang dem vierfachen deutschen Einzelmeister mit dem Sieg bei der Studenten-Weltmeisterschaft 2017 in Taipeh sein bisher größter internationaler Erfolg, an den er jetzt bei seinem Heimspiel auf der blauen Bahn des Olympiastadions möglichst anknüpfen will.