Tanzen für eine vielfältige, bunte Gesellschaft, in der das Miteinander zählt: Die fünften und sechsten Klassen am Rottweiler LG haben dafür gemeinsam mit den Leistungskurs Sport trainiert. Foto: Strasser

Die Leibnizianer in Rottweil haben am Donnerstag ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Zahlreiche Projekte sollen für ein tolerantes Miteinander an der eigenen Schule werben.

„In das Land, in dem für immer Frühling ist, darf jeder kommen und jeder gehen, denn es gibt immer einen Platz am Tisch“ schallt das Lied von Soffie am Donnerstagmorgen über den Schulhof des Leibniz-Gymnasiums (LG) und rund 160 Fünft- und Sechstklässler führen gemeinsam den Tanz auf, den sie mit dem Sport-Leistungskurs der KS1 einstudiert haben.

Bunte Gesellschaft

„Unsere Gesellschaft ist bunt und vielfältig“, lautet die Botschaft am Internationalen Tag gegen Rassismus und auch die Schulgemeinschaft am LG hat sich laut Mitteilung die ganze Woche schon unter der Anleitung der Gemeinschaftskunde-Fachschaft aufgemacht, um in allen Klassen mit unterschiedlichen Projekten ein Zeichen zu setzen gegen Diskriminierung und Rassismus. „Nur ein Miteinander bringt uns weiter, in allen Bereichen des gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Lebens“, ist Schulleiterin Silke Pach überzeugt. „Das gilt auch für uns als Schule.“

Und so moderiert an diesem Morgen beispielsweise Gemeinschaftskundelehrer Dominik Bentele die Podiumsdiskussion aller Neuntklässler, bei der konkrete Fallbeispiele von Alltagsrassismus unter die Lupe genommen werden.

Fortbildungen geplant

Dabei sind sich Rosalie, Hatice, Julius, Jonathan, Max und Lukas in Vertretung ihrer Klassen einig, dass Alltagsrassismus ein Problem sei, das in der Gesellschaft aufgrund vieler Vorurteile fest verwurzelt ist. „Die aktuellen Kundgebungen für eine bunte, tolerante Gesellschaft zeigen aber auch, dass uns das Problem nicht egal ist, wir sensibilisiert sind“, ist Jonathan überzeugt.

Im Kleinen anzufangen, sei aber gerade auch dann nicht einfach, wenn es schwer zu entscheiden sei, wann beispielsweise die Frage nach der Herkunft als Interesse, wann als struktureller Rassismus bewertet werden müsse, ergänzen Jan und Emil aus dem LK Gemeinschaftskunde. Mit Statements gegen Rassismus auf der Schul-Homepage wolle ihr Kurs dafür werben, dass es sich lohne, Regeln an der Schule zu implementieren, betonen die beiden.

Davon ist auch Moritz Burkard aus dem Schülersprecherteam der SMV überzeugt: „Wir haben beschlossen, dass sich die SMV zum Thema umfassend fortbilden lässt, damit Projekte auch wirklich nachhaltig umgesetzt werden können“, erzählt er.

„Als Experten wollen wir dann unser Wissen multiplizieren, schließlich verbringen wir jede Menge Zeit in der Schule.“ Von daher sei es unverzichtbar, dass die Leibnizianer selbst einen Ort daraus machten, an dem ein vielfältiges Miteinander zum tagtäglichen Wohlfühlen beitrage.