Der stellvertretende Kommandant Daniel Sauter links lobte seine Wehrkollegen auch dafür, dass die Fahrzeuge auf dem engen Weg am "Brandobjekt" wenig störend für nachrückende Kräfte platziert wurden. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehrübung: Im Außenbereich auf Notwendigkeit von Löschteichen hingewiesen

Sollte es in den Außenbereichen von Lehengericht einmal brennen, sind Löschteiche für eine erfolgreiche Brandbekämpfung unabdingbar. Dies hat die Übung der Feuerwehr Schiltach am Samstag beim Anwesen Wöhrle im Höllgraben 96 verdeutlicht.

Schiltach. Übungsannahme war, dass bei Arbeiten in der Werkstatt mit einem Winkelschleifer Funkenflug entsteht und es zu einer Verpuffung kommt. Das Feuer breitet sich rasch auch ins darüber liegende Stockwerk sowie auf ein angrenzendes Schuppen-Gebäude aus. Insgesamt vier Personen flüchten vor dem beißenden Rauch und verschanzen sich in den beiden Gebäuden.

Für die an erster Stelle stehende Menschenrettung werden drei Atemschutztrupps eingesetzt. Bereits zehn Minuten nach der Alarmierung können zwei Personen ins Freie gebracht werden, nach weiteren fünf Minuten sind alle "Vermissten" (Angehörige der Jugendwehr) gerettet und können erstversorgt werden.

Zur Bewältigung der Menschenrettung und Brandbekämpfung rückt die Feuerwehr Schiltach mit sechs Fahrzeugen und 30 Aktiven an. Trotzdem ist das Personal knapp, denn für den Aufbau der aufwendigen Wasserversorgung werden alle Hände gebraucht. Deshalb müssen "Schaulustige" wie Bürgermeister Thomas Haas bei der Übergabe von geretteten Personen mit anpacken.

Die drei wasserführenden Fahrzeuge mit insgesamt 5000 Liter Wasser reichen für die ersten Löschangriffe aus. Weil jedoch das Feuer auf das naheliegende Waldgebiet zu übergreifen droht, werden von einem circa 100 Meter entfernten Löschteich insgesamt zwei Wasserversorgungen aufgebaut.

Eine davon wird auf einer Länge von rund 700 Meter die Straße entlang um einen Bogen hinter das Gebäude geführt. Dadurch ist es möglich, das Feuer der beiden Schuppen gleichzeitig von oben und unten zu bekämpfen und ein Übergreifen auf den Wald zu verhindern.

Bei der Übungsbesprechung zeigte sich der stellvertretende Kommandant Daniel Sauter mit dem Übungsablauf äußerst zufrieden. Es sei ohne Hektik gut und koordiniert vorgegangen worden. Sehr gut gefallen habe ihm die Platzierung der einzelnen Feuerwehrfahrzeuge, so dass bei diesen beengten Verhältnissen, schmaler Straße und steilem Gelände nichts im Wege gestanden habe. Die Übung habe außerdem gezeigt, wie bei dieser Gemengelage schnell ein personeller Engpass entstehen könne und wie wichtig Löschteiche seien, um genügend Wasser im Ernstfall zur Verfügung zu haben. Da gebe es keine Alternative, ohne sie wäre die Feuerwehr aufgeschmissen, machte Sauter deutlich.

Bürgermeister Thomas Haas und Lehengerichts Ortsvorsteher Thomas Kipp bestätigten als aufmerksame Beobachter das Resümee des Vize-Kommandanten. Sie bedankten sich bei den Wehrkräften für ihren Einsatz und der Familie Wöhrle für die Bereitstellung des Übungsgebäudes.