Fasnet: Narrenzunft Lauterbach ist 70 Jahre alt / Brunnen als Schmuckstück in der Ortsmitte gestaltet

Die Narrenzunft Lauterbach hat ihren 70. Geburtstag für geladene Gäste gefeiert. Die "Sonne" platzte beinahe aus den Nähten.

Lauterbach. Angeführt vom Präsidenten Rolf Buchholz zogen die Abordnungen der Narrenzunft ein. An der Spitze der Büttel, es folgten die Stumphosen, der Beerle-Ma und schließlich einige Hochsteiger-Hexen.

Rolf Buchholz begrüßte den Hausherrn, Pfarrer Rüdiger Kocholl, Bürgermeister Norbert Swoboda sowie Ehrengildemeister Frank Quade, die Obernarren Angelika Sprenger und Jürgen Reichert, des Weiteren die erste Oberhexe Edgar Reutter und das Ehrenmitglied Oskar Buchholz.

"70 Jahre Narrenzunft, ein Verein mit Höhen und Tiefen", so Rolf Buchholz. Sein besonderer Dank galt sämtlichen Ehrenmitgliedern, die vor rund 70 Jahren die Narrenzunft gegründet haben.

Traude Srdinko und Felicitas Klaussner auf der Anklagebank

Die von Lachsalven begleitete Eröffnungsrede von Pfarrer Rüdiger Kocholl gipfelte in seiner Feststellung: "Ich bin katholisch, habe aber eine Konfirmanden-Blase." Die Narrenzunft trage sehr viel für den Ort bei. "Wir können auch ohne Alkohol lustig sein, aber heute gehen wir auf Nummer sicher", meinte er.

Bürgermeister Norbert Swoboda ging auf das bedeutende Jahr 1949 ein. "Es war ein richtiggehendes Gründungsjahr. Unsere Narrenzunft Lauterbach wurde feierlich im Gasthaus Traube gegründet." 70 Jahre seien auch harte Arbeit gewesen, den Verein am Leben zu erhalten und weiterzuentwickeln. "Ein besonderer Höhepunkt war die Einweihung des Narrenbrunnens 2001 und die Erweiterung im Jahr 2011 vor der Galerie Wilhelm Kimmich. Der Narrenbrunnen ist heute wahrlich ein Schmuckstück in der Ortsmitte von Lauterbach", sagte Swoboda.

Die Narrenzunft beteilige sich an zahlreichen Aktivitäten der Gemeinde. Swoboda zitierte Dean William Inge: "Es gibt zwei Arten von Narren, die einen sagen: Das war schon immer so und deshalb ist es gut! Und die anderen sagen: Das ist neu, und deshalb ist es besser!" So sei auch das Narrengericht mit dem Angeklagten Rüdiger Kocholl ein Highlight der närrischen Tage gewesen. Die gelungene Arbeit zu Förderung und Erhalt des bodenständigen Kultur- und Brauchtums sei hervorragend, so Swoboda.

Jürgen Reichert verlas den ersten Teil der Vereinschronik der Jahre 1949 bis 1989. Rolf Buchholz teilte anschließend mit, dass das Narrengericht dieses Jahr wieder in Aktion ist. Auf der närrischen Anklagebank hätten sich diesmal Traude Srdinko und Felicitas Klaussner zu verantworten.

In der Pause wurde eine Ausgabe des "Jubiläums-Narrenblättles" verteilt. Danach bildete der Einzug der "Wichtige Wieber" den nächsten Höhepunkt. Sekt gehöre zu ihrem Lebens-Elixier. Denn: "Des isch richtig: Mir wichtige Wieber sin au ganz sche wichtig". Der stellvertretene Präsident Frank Schwendemann stellte daraufhin unverblümt fest: "Ihr seid die Stütze vom Narrenrat."

Nachdem Jürgen Reichert den zweiten Teil der Vereinschronik verlesen hatte, teilte er mit, dass die Chronik im neu geschaffenen Archiv aufbewahrt werde. Die Bühne in der "Sonne" war fast zu klein, als das Zunftballett Berrys, das dieses Jahr erstmals auftrat, einen schmissigen Showtanz aufs Parkett legte. Das begeisterte Publikum kannte keine Gnade und die Damen mussten ihren Tanz prompt wiederholen.