Immer wieder sammelten sich Besucher an der Mooswaldmühle. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Mooswaldmühle hat einiges zu bieten / Besucher können Mahlvorgang nachempfinden

Sie kann noch klappern, die Mühle im Mooswald in Sulzbach – wenn genug Wasser aus dem Mahlweiher über den Kähner auf das Mühlrad fließt. Zum Mühlentag war der Zufluss aus dem oberhalb liegenden Mahl- und Löschwasserweiher geöffnet.

Lauterbach. Das oberschlächtige Mühlrad setzte die Steine für das Mahlwerk in Gang. Michael Holderied erklärte den vielen Besuchern, wie das Korn einst gemahlen wurde.

Aus dem Trichter fiel das Getreide auf den runden Bodenstein und wurde mit dem drehenden oberen Laufstein zerrieben. Körner, Kleie und Mehl fielen in einen Siebsack, der sich drehte. Ein hölzerner Hammer schlug immer wieder mit lautem Klappern auf den Holzrahmen des Siebes, aus dem dadurch das feine Mehl in den Mahlkasten fiel.

So klapperte die Mühle am rauschenden Bach. Größere Teile der Körner flossen aus dem Kleiekotzer in einen Bottich und wurden zum nächsten Mahlgang wieder in den Trichter gekippt. Sieben mal sieben ist 49, rechnete Holderied, aber bei der Mühle wird aus "sieben Mal sieben feines Mehl", denn meist wird das Korn in sieben Mahlgängen so ausgemahlen, dass Brot damit gebacken werden kann.

So konnten vor mehr als 200 Jahren auf der Hofmühle die Bauern vom Mooswaldhof und vom benachbarten Käppelehof etwa 50 Kilogramm Getreide an einem Tag zu Mehl ausmahlen. Erstmals erwähnt wurde die Mühle im Mooswald um 1700. Seit den 1980er-Jahren gehört die Mühle der Gemeinde Lauterbach, die das zerfallende Gebäude restaurieren und vor zwei Jahren mit einem neuen Reetdach decken ließ.