Vorher, während und nach der Landesgartenschau (von links): Philipp Baudouin, Kirsten Seeger und OB Jürgen Großmann zeigen drei der Exponate, die am Wochenende Teil der Foto-Ausstellung im Stadthallen-Foyer sein werden. Foto: Hofmann

In diesen Tagen, vor zehn Jahren in Nagold, war da nicht was? Genau: Ende April 2012 eröffnete in Nagold die Landesgartenschau. An das Jahrhundertereignis denken noch viele gerne zurück. Auch die Stadt Nagold mit mehreren Veranstaltungen.

Nagold - "Die Landesgartenschau Nagold ist weiter gefragt" – sagt Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann. Auch zehn Jahre nach dem Großereignis ist Nagolds OB noch ein gefragter Referent rund um Gartenschauen. Großmann: "Und immer ist es eigentlich das gleich Thema. Wie bringt man Stadt und Landesgartenschau zusammen?"

Grüne Urbanität

In Nagold ist das ziemlich gut gelungen. Die Landesgartenschau im Jahr 2012 hat nicht irgendwo auf einer grünen Wiese stattgefunden. Nein, mitten in der Stadt. Von "grüner Urbanität" sprachen die Planer gern in jener Zeit. Und auch das Motto spiegelte die Idee der Innenstadtschau wider: "Natürlich Nagold". Die Landesgartenschau sorge nach wie vor für Schwung in der Stadt, ist Nagolds Stadtoberhaupt überzeugt. Auch das Thema Tagestourismus wird seitdem kontinuierlich stärker nachgefragt. Das Bummeln, das Flanieren durch die Stadt. Auch hier wirkt die Landesgartenschau nach. Großmann: "Man geht gerne nach Nagold. Schauen Sie doch nur mal an einem schönen Sonntag in die Stadt."

Blumenhaus in der einstigen Anker-Brauerei

Die Beispiele der positiven Errungenschaften der Landesgartenschau 2012 sind zahlreich. Der Blumenswing zum Beispiel, dieser überdimensionierte Blumenschmuck, der sich durch die Innenstadt schlängelt. "Das ist schön und attraktiv", findet nicht nur Großmann. Allein wegen des Blumenswings würden manche die Stadt besuchen. Es gibt Entwicklungen und Veränderungen, die sind mittlerweile weit gediehen oder oft auch abgeschossen: Der Stadtpark Kleb mit dem Krautbühlpark zum Beispiel, die Wachsende Kirche, die Entwicklungen auf dem einstigen Eventgelände im Riedbrunnen, und dann ist da noch die renaturierte Waldach, und nicht zu vergessen die einstige "Blumenhalle" in der ehemaligen Anker-Brauerei – heute steht hier ein schicker Neubau, der Wohnungen und einen H&M beherbergt. Und dahinter schließt sich die neu ausgebaute Innenstadt zwischen Waldachufer und Longwyplatz. Auch der wurde natürlich für die Zukunft gerüstet – mit beliebter Außengastronomie und den Sitzstufen am Nagold-Ufer, aber auch mit der Freifläche, die immer mehr für Events genutzt wird – für die Eisbahn zum Beispiel.

Bummel durch die Landesgartenschau

Und natürlich kann die Stadt solch einen Moment nicht verstreichen lassen. Mit verschiedenen Veranstaltungen plant man das Thema "Zehn Jahre nach der Landesgartenschau" anzugehen. Die erste steht gleich an diesem Wochenende an. Beim Besuch der Gartenmesse in der Stadt lohnt sich auf jeden Fall auch ein Abstecher zum neuen Foyer der Stadthalle. Dort präsentiert die Stadt eine Foto-Ausstellung – Titel: Eine Gartenschau verändert die Stadt – Natürlich Nagold 2012. "Wir zeigen die größten Veränderungen auf", erzählt Organisatorin Kirsten Seeger. Oben erwähnte Landesgartenschau-Gebiete werden intensiv mit Fotografien ins Visier genommen: Wie sah’s vorher aus, wie während der Landesgartenschau, und was tut sich dort eigentlich heute? "Wir lassen Bilder wirken", sagt Nagolds OB. Gut 60 Fotografien sind zu sehen – am Samstag, 7. Mai von 8 bis 18 Uhr und am Sonntag, 8. Mai, dann von 10 bis 17 Uhr. Ein kleiner Bummel durch die Landesgartenschau werde das.

Auch im Herbst. am 7. Oktober soll die Erinnerung einen Abend lang im Mittelpunkt stehen. Am Programm wird noch getüftelt. Doch viel Filmmaterial will die Stadt dann zeigen. Großmann: "Das ist ja immer interessant." Musik, Unterhaltung und Anekdoten verspricht der OB zu diesem Abend.

Quartiergespräch im Riedbrunnen

Ein neues Format der Bürgerbeteiligung will Großmann zudem im Rahmen der LGS-Erinnerung starten – ein erstes "Quartiergespräch". Künftig wolle die Stadt auch in den Wohngebieten zu solch einem Quartiergespräch einladen. Und den Anfang will der OB im Riedbrunnen machen – wo in den letzten zehn Jahren sicher die meisten Neubauten entstanden sind. Als "kleine Bürgerversammlung unter freiem Himmel" bezeichnet der OB das neue Format, das bei der Forstkugel der LGS stattfinden soll. Mit den Bewohnern will die Verwaltung ins Gespräch kommen – und dann auch so manches Thema viel früher mitbekommen.

Gezielt werde die Verwaltung Themen einbringen, aber auch offen für die Anliegen der Quartierbewohner sein. Geht es nach dem OB folgen später noch Quartiergespräche in anderen Wohngebieten wie Lemberg, Steinberg und Kernen. Die Ehre des Auftakts aber gebührt dem Riedbrunnen – ein Wohngebiet, das es ohne die Landesgartenschau so gar nicht geben würde.