Das Urteil über den Angeklagten will die Kammer am Montag sprechen. Foto: Archiv

 Staatsanwalt hält Pater des Betrugs in 88 Fällen für schuldig. Untreue und Urkundenfälschung.

Lahr - Vier Jahre Haft: Das hat der Staatsanwalt am Dienstag für den früheren Lahrer Dekan beantragt, der sich derzeit vor dem Mannheimer Landgericht verantworten muss. Der einstige Jesuitenpater habe sich in 88 Fällen des Betrugs, teils in Tateinheit mit Untreue und Urkundenfälschung, schuldig gemacht und seine Gemeinde, den Caritasverband und den Konvent der Ursulinenschwestern in Mannheim um mehr als 210.000 Euro gebracht. Angesichts dessen und der Begleitumstände sei eine Strafe in dieser Höhe angemessen, erklärte er.

Als Dekan habe er monatlich 3878 Euro netto verdient und mietfrei gewohnt. Durch sein Gehalt und nebenberufliche Beratertätigkeiten habe er allein zwischen 2013 und 2017 an die 1,4 Millionen Euro eingenommen und weitgehend wieder ausgegeben. Was er mit dem Geld gemacht habe, habe er nicht näher erklärt. "Man muss davon ausgehen, er hat es verprasst und auf großem Fuß gelebt", sagte der Anklagevertreter. "Mir tut das Ganze wahnsinnig leid, mehr kann ich nicht sagen", versicherte der Ex-Dekan.

Das Urteil will die Kammer am Montag sprechen.