Der alte Brunnen verschwand, während er wegen der Fußgängerzonen-Sanierung eingelagert war. Foto: Archiv Stadtverwaltung

Die Stadt hat letztlich auf eine Spendenaktion verzichtet. Der neue Brunnen soll noch im Herbst aufgestellt werden.

Er war offensichtlich schon immer begehrt. Bereits 1983 ist er schon einmal geklaut worden, im Jahr 2021 aber fand er seinen Weg nicht mehr zurück. Die Rede ist vom Goldgruben-Brunnen.

Im späten Frühjahr 2021 ist es aufgefallen: Der über den Winter abgebaute metallene Brunnen war auf unerklärliche Weise vom Gelände des Bauhofs verschwunden. Die Diebe nutzten die Gelegenheit, als er während der Straßensanierung an der Steige abgebaut und auf städtischem Gelände zwischengelagert wurde, teilte die Stadt damals mit. Wann der Brunnen von den Unbekannten abtransportiert wurde, lasse sich nicht mehr genau sagen, denn eingelagerte Gegenstände würden natürlich nicht wöchentlich überprüft, hieß es.

Erste Hoffnungen, die Brunnenanlage würde in einschlägigen Kleinanzeigen-Foren zum Verkauf angeboten, bestätigten sich nicht. Die Stadt betonte, solle die Anlage nicht mehr auftauchen, werde sie einen Ersatz beschaffen.

Möglichst originalgetreu

Etwa ein Jahr, nachdem das Verschwinden aufgefallen war, kam das Thema in den Gemeinderat: Der Ausschuss für Umwelt und Technik beschloss, den neuen Brunnen in Auftrag zu geben. Die Goldgrubenvereinigung hatte laut Angaben der Stadt umfangreiche Recherchen angestellt, um zu klären, ob es Möglichkeiten gibt, den Brunnen nach dem historischen Vorbild wieder zu fertigen. Die Eisengießerei „Nehr und Sauer“ aus Göppingen könne dies bewerkstelligen. Aufgrund der Historie des Brunnens, der bereits 1865 von der königlich-württembergischen Straßenbauverwaltung im Zuge der Errichtung der Paradiesgasse hergestellt worden war, sahen Verwaltung und Stadträte diese Lösung – es gab auch kostengünstigere Varianten – als alternativlos an.

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr griff seinerzeit die Idee eines Rats einer zusätzlichen Spendenaktion auf – letztlich entschied sich die Verwaltung aber dagegen, wie Stadtsprecher Hannes Herrmann nun auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt: „Darauf, eine Spendenaktion zu starten, haben wir verzichtet. Der vorige Brunnen war ja der Stadt abhandengekommen.“

Kosten: rund 25 000 Euro

Die gute Nachricht, so Herrmann weiter, sei: Der neue Brunnen von der Eisengießerei Nehr und Saurer ist bereits da und wird noch pulverbeschichtet.“ Die Kosten für den Brunnen würden sich auf 25 000 Euro belaufen. Dieses Preisschild ist auch 2022 im Ausschuss kommuniziert worden. „Er soll noch in diesem Herbst aufgestellt und der Öffentlichkeit übergeben werden“, so Herrmann abschließend.