Darf die Spirale stehen bleiben? Foto: Thiercy

Das Ende der Gartenschau kann man schon in Stunden abzählen. Und damit das Aus für die Skulpturen auf dem Gelände. Was passiert mit der Kunst?

Die Balinger haben sich längst verliebt in die knallbunten Schwimmer von Renate Hofer. Die Metallskulpturen von Zeljiko Rusic prägen das Bild beim Zollernschloß. Und auch die Arbeiten von Faxe Müller und Vitali Safronov haben Fans. Müssen die Bürger sich nun für immer von den Kunstwerken verabschieden?

Nein, wenn es nach dem Willen der Stadtverwaltung geht: „Die Kunst adelt das Gelände“, heißt es in der Vorlage für die Sitzung des Gemeinderats am Dienstag, 26. September. Und weiter: „Der Wunsch, Kunstwerke als dauerhafte Erinnerung an die Gartenschau behalten zu können, wurde regelmäßig aus der Bürgerschaft an das Gartenschauteam, an Gemeinderatsvertreter und Verwaltungsspitze herangetragen.“

Es stehen 30 000 Euro zur Verfügung

Der Wunsch kann womöglich erfüllt werden. Fast eine halbe Million Besucher wollten die Schau bislang sehen – weit mehr, als gedacht und weit mehr als benötigt, um kostendeckend zu arbeiten. Das im Wirtschaftsplan vorgesehene Einnahmeziel wurde überschritten.

30 000 Euro stellt die Stadtverwaltung für den Erhalt zur Verfügung. Obendrauf kommen womöglich noch Gelder von Sponsoren. Ob diese Gespräche erfolgreich waren und wie viel Geld zur Verfügung steht, wird in der Sitzung verraten. Dann können die Räte darüber entscheiden, welche der Skulpturen als Dauerleihgabe in der Kreisstadt bleiben. Alle anderen werden ab Oktober abgebaut und für den Rücktransport an die Künstler auf den Weg gebracht.

Die Kunstwerke sind beliebte Fotomotive

Was ganz bestimmt bleibt ist „die Wand“. Gemeint ist damit das Grafitti-Projekt beim Skatepark am Jugendhaus. Das Street-Art-Projekt wurde von „Freiraum kreativ“ angestoßen. Sieben Künstler haben die Schallschutzmauer aus Beton in ein kunterbuntes Kunstwerk verwandelt.

Die Mauer ist zum beliebten Fotomotiv geworden: Immer wieder lassen sich Gartenschaubesucher vor der Wand ablichten oder machen Selfies.

Was nicht komplett bleiben wird, sind die pflegeintensiven Wechselflorflächen. Mit zwei Ausnahmen, worüber die Gemeinderäte beraten werden: In den Schwefelbadgärten und im Stadtgarten könne mit der Umwandlung in blühende Staudenflächen an das Gartenschaujahr angeknüpft und der bestehende Parkcharakter noch einige Jahre weiter getragen werden, heißt es in der Beschlussvorlage.