Hartmut John (im Vordergrund) und seine musikalischen Freunde auf der Bühne im „Kulturgarten“. Foto: B. Schwarz

„John and the Blues Friends“ sorgten bei ihrem Auftritt im „Kulturgarten“ für Ferienstimmung bei guter Laune. Die Band feierte mit dem Publikum eine rund vierstündige Party im Freudenstädter Kurgarten und bot exzellente Unterhaltung.

„Sommer, Urlaub, Kurgarten – was will man mehr?“ Mit dieser Frage von Bandleader Hartmut John war schon fast alles gesagt. Bei einer vierstündigen Party unterm Abend- und Sonnenschirm-Himmel feierte eine große Gemeinde aus Jung und Alt den Samstagabend bei Guter-Laune-Musik, Unterhaltung und Tanz. Das Vorzeigewetter machte das Urlaubsgefühl perfekt.

„John and the Blues Friends“ haben viele Freunde aus allen Altersklassen, und diese strömten in den Kurgarten, wo bald die Stühle nicht mehr ausreichten und Bänke geschleppt werden mussten. Bei interessanten Getränken von „Tutto Vino“ ließen sich die Besucher von sechs exzellenten Vollblut-Musikern prächtig unterhalten.

Foto: B. Schwarz

John und seine Blues-Freunde haben vor 20 Jahren zusammengefunden und könnten eigentlich Jubiläum feiern. Hartmut „Hardy“ John will’s nicht ganz ausschließen. Aber eigentlich konzentrieren sich die Musiker auf ihr Hobby, und das ist nun mal Musik. Sie machen Musik aus Spaß an der Freud’, ehrliche, authentische, handgemachte Musik ohne großen technischen Aufwand, sieht man mal von überraschendem Bühnennebel und einer Handvoll Partystrahlern ab.

Welthits im Gepäck

Blues, Boogie, Rhythm and Blues und kompromissloser Rock’n‘ Roll in unbekümmerter Folge, dazu ein paar jazzige Einsprengsel: Das ist ihr Programm. Ihre Songs, darunter viele Welthits, gehen zurück bis in die 60er-Jahre, doch die Musiker blasen beherzt allen Staub der Jahre ab und frischen die Lieder im eigenen Stil auf.

Das tut vorneweg Hartmut John am Piano und mit kerniger Stimme. Dann wird satter, fettiger, voller Blues regelrecht zelebriert bis zum letzten Seufzer. Wenn er gelegentlich zur Bluesharp greift, geht es richtig ans Gemüt. Die Musiker kleben nicht an Notenblättern, sondern spielen frei weg, erlauben sich und den Kollegen verjazzte Extratouren und finden immer wieder zusammen.

Viel Applaus als Lohn

Sie freuen sich diebisch, wenn Hardy John durch seinen Song über den Weg nach Georgia für alle überraschend plötzlich „Alle meine Entchen“ musikalisch wackeln lässt. Die wunderbare Film-Sequenz „Baby, what you want me to do” aus “Pretty Woman” wird dagegen so dramatisch interpretiert, dass es Extra-Applaus gibt. Applaus, mit dem das Publikum überhaupt einen langen Abend nicht sparte.

Es ist die pure Freude an der Musik, die sich von der Bühne ins Publikum überträgt und die immer wieder zahlreiche Tänzerinnen und Tänzer mit großer Ausdauer auf die Tanzfläche lockt. Die Band setzt sich zusammen aus Hartmut John (Piano, Gesang und Bluesharp), Guiseppe Pitta (Bass), Didi Riedel (Schlagzeug), Peter Borsz (Rhythmusgitarre), Peter Huber (Gesang und Leadgitarre) sowie Michael Weller am Saxofon. Nach dem gefeierten Erfolg am vorvergangenen Wochenende mit der Band Voice setzte „John an the Blues Friends“ den Erfolg des zweiten „Kulturgartens“ eindrucksvoll fort.

Freudenstadt Tourismus scheint mit dem Angebot von heimischen Künstlern voll den Nerv des Publikums getroffen zu haben. Gleichzeitig bringen die Touristiker charmant in Erinnerung, was für ein zauberhafter Ort der kleine Park beim Kurhaus doch ist.