Ein Geisterfahrerunfall in Österreich hat zwei Baden-Württemberger das Leben gekostet. Foto: dpa

Rundfunk warnt vergeblich: Betrunkener rammt in Österreich Auto aus Südbaden. Sohn und Tochter sterben.

Allhaming/Wehr - Ein betrunkener Geisterfahrer hat in Österreich einen Unfall verursacht, bei dem ein neunjähriges Mädchen und ein 20-Jähriger aus Wehr (Kreis Waldshut) ums Leben kamen.

Das Kind und der junge Mann waren bei dem Unfall offenbar aus dem Auto geschleudert worden. Sie starben noch an der Unfallstelle. Der 47-jährige Vater der beiden, der am Steuer gesessen hatte, erlitt leichte Verletzungen. Seine 39-jährige Frau, die sich mit der Tochter auf dem Rücksitz des Wagens befunden hatte, wurde schwer verletzt.

Das Ehepaar wurde ins Klinikum Wels eingeliefert und von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Der 54-jährige Unfallverursacher war in der Nacht zum Mittwoch bei Allhaming in Oberösterreich falsch auf die Autobahn in Richtung Wien gefahren und frontal gegen das Auto der südbadischen Familie geprallt, teilte die Polizei mit. Wenige Minuten zuvor hatte der Österreichische Rundfunk im Radio noch eine Geisterfahrerwarnung für den Autobahnabschnitt gesendet. "Beide Autos haben furchtbar ausgesehen", sagte ein Polizeisprecher. "Da unverletzt auszusteigen, ist fast unmöglich."

Der 54-Jährige habe 1,4 Promille Alkohol im Blut gehabt, hieß es. Der Unfallfahrer brach sich unter anderem eine Hand und erlitt Risswunden. Gegen ihn wird den Angaben nach nun unter anderem wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Ihm wurde der Führerschein abgenommen, er kam in ein Krankenhaus in Linz. Die Autobahn in Richtung Wien war für rund drei Stunden gesperrt.

Nach Angaben von Statistik Austria kamen seit 1987 in der Alpenrepublik 107 Menschen bei Unfällen durch Geisterfahrer ums Leben. Seit 2000 gibt es in Österreich Hinweistafeln an den Autobahnauffahrten, die Fahrer davor warnen sollen, in falscher Richtung auf die Autobahn zu steuern.