Baden-Württemberg fördert seit 2015 Deutsch-Sprachkurse für Asylbewerber und Flüchtlinge, die nicht aus sicheren Herkunftsländern stammen. (Symbolfoto) Foto: Bruna

Kreis stellt Eigenmittel bis maximal 33.600 Euro für Förderung von Deutschkenntnissen zur Verfügung.

Kreis Rottweil - Der Kreis stellt auch für den Zeitraum von August 2019 bis Juli 2020 Eigenmittel bis maximal 33.600 Euro für die Förderung von Deutschkenntnissen bei Geflüchteten und anderen Menschen mit Migrationshintergrund zur Verfügung, sofern die Landeszuwendung gewährt wird. Das wurde am Montag im Sozial-, Kultur- und Schulausschuss entschieden.

Baden-Württemberg fördert seit 2015 Deutsch-Sprachkurse für Asylbewerber und Flüchtlinge, die nicht aus sicheren Herkunftsländern stammen. Als solche wurden in der Sitzungsvorlage etwa Pakistan, Afghanistan und Nigeria bezeichnet. Der Kreis Rottweil habe die Landesförderung seit 2016 in Anspruch genommen und die Maßnahmen mit Eigenmitteln unterstützt.

Laut Verwaltung haben in den Förderrunden 2016 bis 2018 insgesamt 126 Personen an den Sprachkursen teilgenommen. 116 davon hätten die Prüfung bestanden, was einer Erfolgsquote von 92 Prozent entspreche. Vier Personen brachen den Kurs aufgrund zu hoher Ausfallzeiten, starker Traumatisierung, fehlender Kinderbetreuung oder eines Krankenhausaufenthaltes ab. Die Landesmittel betrugen rund 96 500 Euro, die Eigenmittel des Landkreises 73.500 Euro.

Die aktuelle Förderrundedauert bis Ende Juli. Für diese hatte der Kreistag Eigenmittel bis maximal 25.300 Euro bewilligt. Grundsätzlich verteilten sich die Kosten zur Sprachförderung zu 60 Prozent auf das Land und zu 40 auf den Landkreis.

Für den Zeitraum von August 2019 bis Juli 2020 werde die Förderung des Landes für den Kreis Rottweil rund 50.500 Euro betragen. Aktuell habe man 55 Personen für entsprechende Sprachkurse im Auge. Ziel sei der Erwerb des Sprachniveaus A1 bis C1.

Erfolg nicht darstellbar

Kreisrätin Selma Müller (ÖDP) wollte wissen, ob diese Kurse auch für pflegende Kräfte aus dem Ausland seien. Dies wurde verneint. Vielmehr seien Asylbewerber und Spätaussiedler gemeint. Winfried Hecht (SPD) regte an, dass die Kurse auch von anderen Akteuren bezuschusst werden sollten, etwa Arbeitgeberverbänden.

Ein CDU-Vertreter fragte nach einer Darstellung der Erfolgschancen für Flüchtlinge nach den Sprachkursen. Darüber wölbe sich der Datenschutz, meinte Landrat Wolf-Rüdiger Michel. Da das Landratsamt nur für die vorläufige Unterbringung zuständig sei, verschwänden die Personen irgendwann aus der Statistik.