Faszinierender Räuber: Der Wolf (Symbolbild) Foto: © ARC photography – stock.adobe.com

Kehlbiss deutet auf Raubtier hin. DNA-Proben eingeschickt. Totes Schaf in Mitteltal geht nicht auf Konto von Raubtier.

Kreis Freudenstadt - Ein Hirsch ist in Zwickgabel vermutlich von einem Wolf gerissen worden.

Peter Daiker, Wildtierbeauftragter des Landkreises Freudenstadt, bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass am Donnerstag, 9. Mai, ein toter Hirsch auf Gemarkung Zwickgabel in einem Bach gefunden worden war.

Daiker war vom örtlichen Revierleiter über den Fund informiert worden. Gemeinsam mit Bernd Schindler vom Nationalpark Schwarzwald begutachtete Daiker den Riss. Dabei wurden auch DNA-Proben entnommen.

Spuren deuteten auf Wolf hin

Die Spuren deuteten auf einen Wolf hin. Der Hirsch sei durch einen Kehlbiss getötet wurden. "Das war ein Profi, einer der darauf angewiesen ist, dass es auch klappt", vermutet Peter Daiker. Hunde, deren Futter daheim auf sie wartet, gingen normalerweise anders vor. Der Hirsch habe eine alte Verletzung am Vorderlauf gehabt. Vielleicht sei das der Grund, warum das Tier Opfer eines Risses geworden ist.

Genaueres zu dem Riss müsse die Untersuchung ergeben. Das Protokoll der Begutachtung und die DNA-Proben sind laut Daiker an die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt nach Freiburg eingeschickt worden. Diese werde die Proben vermutlich an das Senckenberg-Institut weiterleiten.

Zwischen Ruhestein und Zwickgabel Wolfsriss nachgewiesen

In der Nähe von Zwickgabel – zwischen Ruhestein und Zwickgabel – war im Nationalparkgebiet bereits am 11. Februar ein toter Hirsch gefunden worden.

Bei diesem Riss sei nachgewiesen, dass er von einem Wolf stammte. Allerdings nicht, ob es sich um das Tier mit der Bezeichnung GW852m gehandelt hat. Bei dem toten Schaf, das im April in Mitteltal gefunden worden war, sei es dagegen so gut wie ausgeschlossen, dass es sich um einen Wolf gehandelt hat, so Daiker.

GW852m sei bisher der einzige Wolf, der im Nordschwarzwald genetisch nachgewiesen sei, so Daiker zu Gerüchten, dass inzwischen mehrere Tiere in der Region ihr Revier haben.

Klar sei auch, dass sich GW852m nicht auf Nutztiere spezialisiert habe. Würde sich der Wolf von Schafen ernähren, müssten weit häufiger Nutztierrisse bekannt werden, erklärt Peter Daiker. Denn ein Wolf benötige zwei bis drei Kilogramm Fleisch pro Tag.