Will eigenständig bleiben: Die Kreissparkasse in Freudenstadt. Foto: Schwark

Verwaltungsrat und neuer Vorstand legen Bekenntnis ab. Veränderungen ja, aber keine Fusion.

Kreis Freudenstadt - Veränderungen ja, aber keine Fusion: Die Kreissparkasse Freudenstadt soll ein eigenständiges Kreditinstitut bleiben.

Dieses Bekenntnis legten Verwaltungsrat und neuer Vorstand bei der Verabschiedung von Direktor Uwe Braun am Freitag ab. Laut Landrat Klaus Michael Rückert, Vorsitzender des Verwaltungsrats, sei ein Wechsel an der Spitze einer Bank ein einschneidender Moment. Allerdings habe das Kontrollorgan bereits in der Bewerbungsphase um den neuen Vorstandsvorsitz darauf geachtet, keinen neuen Bankchef zu verpflichten, der auf eine Fusion setzt.

Trotz ausufernder Regulatorik, Probleme durch Niedrigzinsen und Veränderungen durch die Digitalisierung sollen "die Grenzen des Landkreises weiterhin identisch mit den Grenzen des Geschäftsgebiets der Kreissparkasse Freudenstadt" sein, so Rückert. Wenn die Bank nahe an den Menschen und der Region bleibe, habe sie "eine gute Zukunft".

Werner Loser, neuer Mann an der Spitze des Bankvorstands, unterstrich dies: "Zusammen werden wir unsere Kräfte darauf konzentrieren, die Eigenständigkeit der Kreissparkasse Freudenstadt zu erhalten", so Loser. "Wir werden uns weiterentwickeln und zielführende Veränderungen anstreben, damit wir auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für unsere Kundinnen und Kunden, für Unternehmen und Institutionen im Landkreis Freudenstadt sein können."

Loser sagte, Uwe Braun habe "große Fußstapfen" hinterlassen. Sein Ansatz sei es, nicht in die Fußstapfen des Vorgängers zu treten, sondern "eine eigene erfolgreiche Spur zu hinterlassen". Er verspüre "gesunden Respekt" vor der Aufgabe. Er freue sich, auf der bisherigen "soliden Basis" aufbauen zu dürfen. "Verantwortung zu übernehmen und Entwicklungen mitgestalten zu dürfen, war mir schon immer ein Anliegen", so der neue Vorstandsvorsitzende. Er habe deshalb gezielt darauf hingearbeitet, Vorstand zu werden.

Der Kreis Freudenstadt biete gute Voraussetzungen: eine herrliche Natur und hoher Erholungswert, eine "exzellent aufgestellte Wirtschaft" mit starkem Mittelstand, innovativem Handwerk, vielseitigem Dienstleistungssektor, zahlreichen Weltmarktführern sowie breiter Gastronomie von der Vesperhütte bis zur Spitzengastronomie im "Acht-Sterne-Ort" Baiersbronn.

Werner Loser war nach dem Zusammenschluss der Sparkassen Ettlingen und Karlsruhe bei der Sparkasse Karlsruhe tätig, zuletzt als Leiter der Firmenkunden-Abteilung und stellvertretendes Vorstandsmitglied.

Zweites neues Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Freudenstadt und Nachfolger von Leopold Zanker, der bereits im Oktober in den Ruhestand gegangen war, ist Bernd Philippsen. Er arbeitete vor dem Wechsel in den Schwarzwald von 2012 an bei der Sparkasse Donnersberg. Von 2015 an sammelte er als "Verhinderungsvertreter" Vorstandserfahrung. Als  "Master of Business" sei er hervorragend qualifiziert und im Vorstand künftig für die Themen Marktfolge, Gesamtbanksteuerung, Organisation und Risiko-Controlling zuständig.