Einfahrt Hauptbahnhof Freudenstadt. Das Drehkreuz in drei Richtungen muss laut Landkreis erhalten bleiben. Foto: Rath

Regionalverband spricht von Durchbruch bei Gesprächen mit Deutscher Bahn.

Kreis Freudenstadt - Tut sich was in Sachen Gäubahn? Beim Regionalverband (RV) Nordschwarzwald keimt derzeit neue Zuversicht, dass die Deutsche Bahn AG ihr Angebot verbessert.

Zumindest in der strittigen Frage um den Einsatz von Neigetechnik-Zügen sieht der Regionalverband Fortschritte. "Es scheint hier einen Durchbruch zu geben, den das Land Baden-Württemberg bei der Deutschen Bahn erreicht hat", sagte Matthias Proske, Verbandsdirektor, nach der Sitzung des Verwaltungs-, Wirtschafts- und Verkehrsausschusses am Mittwoch. Zumindest habe die Bahn ihr "kategorisches Nein" zurückgenommen. Bislang hatte die DB den Standpunkt vertreten, die Einführung von Neigetechnik-Zügen auf der Strecke sei zu teuer.

Resolution zur Zukunft der Murgtalbahn

Der Regionalverband hofft außerdem auf einen zeitnahen Ausbau der Gäubahn um ein zweites Gleis. Das Unglück beim Tunnelbau in Rastatt habe gezeigt, dass sie Rheintal-Bahn eine "Achillesferse" sei. "Der zweigleisige Ausbau der Gäubahn als Ergänzung des Schienennetzes drängt sich jetzt förmlich auf", so Proske. Der Bund habe das Projekt ohnehin mit höchster Prioritätsstufe im neuen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen.

Weiteres Thema in der Sitzung war die Zukunft des Verkehrs auf der Murgtalbahn zwischen Karlsruhe, Freudenstadt, Eutingen im Gäu und Bondorf. Wie berichtet, will sich die AVG hier teilweise zurückziehen und ihre Züge ab 2022 in Forbach enden lassen. Der zuständige Ausschuss im Regionalverband verabschiedete am Mittwoch dazu eine Resolution. Zentrale Aussage: Die Region erwarte vom Land ein neues Konzept, das für den Kreis Freudenstadt zumindest keine Verschlechterung mit sich bringt. Diesen Standpunkt hatte auch Landrat Klaus-Michael Rückert in der Kreistagssitzung am Montag vertreten. Kommunen und Städte hatten schließlich vorab "im Vertrauen auf ein langfristiges Angebot" in die Strecke investiert. Ein stündlicher Eilzug nach Karlsruhe sei zwar begrüßenswert, so Rückert. Für den Kreis dürfe es damit aber "keine Verschlechterung durch die Hintertür" geben. Die Haltepunkte müssten bedient werden wie bislang, der "Freudenstädter Stern" als Drehkreuz für den Verkehr in drei Richtungen dürfe "nicht angetastet" werden.

Laut Regionalverband Nordschwarzwald sei es darüber hinaus sinnvoll, das Konzept auf der Murgtalbahn auf die Busverbindungen zum Nationalpark Schwarzwald abzustimmen. In der Sitzung des Ausschusses stellten Vertreter von Abellio und "Go-ahead" ihre Unternehmen dem Regionalverband vor. Abellio ist Tochtergesellschaft der niederländischen Staatsbahn, "Go-ahead" ein Regio-Express-Anbieter.