Die IG Bauen-Agrar-Umwelt ruft am Freitag Beschäftigte zum Klima-Protest auf. (Symbolfoto) Foto: ZoranOrcik/ Shutterstock

Beschäftigte sollen am Freitag "Job-Klima-Pause" einlegen. 3100 Betriebe im Kreis betroffen. Mit Kommentar

Kreis Freudenstadt - In den rund 3100 Betrieben im Landkreis Freudenstadt sollen Beschäftigte am Freitag, 20. September, ein Zeichen für mehr Klimaschutz setzen. Dazu ruft die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) auf.

"Am internationalen Protesttag können auch Arbeitnehmer vor Ort mitmachen und zum Beispiel eine längere Mittagspause einlegen. Eine Job-Klima-Pause wäre ein wichtiges Signal. Denn das Thema geht jeden etwas an", sagt der Bezirksvorsitzende der Umweltgewerkschaft, Lukas Oßwald. Es sei "höchste Zeit", sich auch im Beruf über die Erderwärmung zu unterhalten. Welche Folgen der Klimawandel bereits jetzt habe, zeige sich in der Forstwirtschaft.

"Von der Fahrgemeinschaft zur Baustelle bis hin zur Sanierung undichter Bürofenster gibt es eine Menge, was man in Sachen Klimaschutz tun kann", so Oßwald. Entscheidend sei es, Umwelt und Arbeit zusammen zu denken. "Denn weder Natur noch Jobs dürfen unter die Räder kommen", so Oßwald. Gebäude in Deutschland seien mit 117 Millionen Tonnen drittgrößte Ausstoßquelle von Kohlendioxid.

Kommentar: Was soll das?

Von Volker Rath

Klimaschutz scheint derzeit das beherrschende Thema zu sein. Und jeder springt noch schnell auf auf den Zug. Aber wohin fährt er? Jetzt ruft auch die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit einem halblebigen Appell ihre Mitglieder dazu auf, ein Zeichen zu setzen und am 20. September eine "Job-Klima-Pause" einzulegen.

Was soll der Quatsch? Die Bauwirtschaft dürfte einer der größten Profiteure sein. Gebäudedämmungen, neue Heizungen, moderne Haustechnik – das ist ein Konjunkturprogramm für praktisch alle Gewerke. Es nutzt keinem, wenn die Bauarbeiter an einem Tag eine Bummel-Pause einlegen. Wahrscheinlich kriegt es nicht mal jemand mit.

Überhaupt Klimaschutz-Streikerei: Das löst noch gar nichts. Die Debatte läuft bloß irgendwann heiß. Wie sehen Lösungen aus, im Kleinen, bei sich selbst und ganz konkret vor Ort? Darum sollte es so langsam gehen.