Ein Mobilfunk Sendemast, aufgenommen in Duebendorf in der Schweiz. Foto: dpa

Ministerium fördert Aufbau eines "Transferzentrums 5G" mit rund fünf Millionen Euro.

Kreis Freudenstadt - Das Wirtschaftsministerium fördert den Aufbau eines Transferzentrums 5G für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) mit rund fünf Millionen Euro. Auch in Freudenstadt wird eines der regionalen Testfelder eingerichtet.

Bei dem in Freudenstadt am Campus Schwarzwald geplanten Testfeld sollen neben allgemeinen Potenzialen des 5G-Standards auf Fabrik- und Integrationsebene insbesondere 5G-Anwendungen im Produktlebenszyklus des Sondermaschinenbaus untersucht und eine Anforderungsanalyse für den ländlichen Raum, zum Beispiel bezüglich der dezentralisierten Datenhaltung, vorgenommen werden.

Der Campus Schwarzwald ist eine Initiative, die von Unternehmen der Region, Landkreis und Stadt Freudenstadt, der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald (IHK) und der Universität Stuttgart getragen wird.

Basis einer umfassenden Digitalisierung

"Der neue Kommunikationsstandard 5G ermöglicht die Bearbeitung wesentlicher Zukunftsfelder der Wirtschaft des Landes. Er bildet die Basis für eine umfassende Digitalisierung von Wirtschaft und Industrie, für intelligente Mobilität und das Internet der Dinge", so Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. "Insgesamt werden vier regionale Testfelder für 5G-Anwendungen eingerichtet, die wesentliche Branchen im Land adressieren", erklärte die Ministerin.

Im Rahmen des "Transferzentrums 5G für KMU" sollen Testfelder für Produktionsumgebungen, die Logistikwirtschaft, die Medizintechnik und den Sondermaschinenbau an den Standorten Stuttgart-Vaihingen, Reutlingen, Mannheim und Freudenstadt eingerichtet werden, teilt das Ministerum weiter mit. Sie sollen zur Entwicklung und Erprobung von praxisorientierten Applikationen, vernetzten Produkten, smarten Dienstleistungen und neuen Geschäftsmodellen für mittelständische Unternehmen dienen.

Gefördert wird das fünf Millionen-Euro-Projekt aus Mitteln der Digitalisierungsstrategie des Landes "digital@bw" mit einer Laufzeit von drei Jahren ab April dieses Jahres. Das Projekt soll unter Koordination des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) mit Beteiligung mittelständischer Unternehmen aus Produktion, Intralogistik und Logistik sowie eines Technologieproviders umgesetzt werden. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen können am Transferzentrum 5G aktiv teilnehmen. Sie können eigene Projektideen zum Thema 5G einbringen, die dann in Workshops und mit Machbarkeitsstudien genauer untersucht werden, und haben die Möglichkeit, ihre Projektidee in einer 5G-Testumgebung prototypisch umzusetzen und zu erproben.

Die regional aufgebauten Testfelder mit Fokus auf Produktion, Logistik und Labor werden jeweils auch nach Projektende weiter für die mittelständische Wirtschaft und andere interessierte Organisationen im Sinne des Wissens- und Technologietransfers zugänglich sein.