Wer am Ruhestein einen Parkplatz suchte, musste schon viel Glück haben. Foto: Schwark

Besucher aus ganz Süddeutschland und Frankreich. Bei der Parkplatzsuche sind gute Nerven notwendig.

Freudenstadt/Baiersbronn - Das Traumwetter, ausreichend Schnee und milde Temperaturen zogen am vergangenen Wochenende tausende von Besuchern auf die Höhen des Nordschwarzwalds. Dem Naturerlebnis standen lange Autoschlangen auf der Schwarzwaldhochstraße entgegen. Bei der Parkplatzsuche waren gute Nerven gefragt. Auf der Fahrt von Freudenstadt zum Ruhestein konnte man an manchen Stellen einen großartigen Blick auf die Alpen oder den mittleren und südlichen Schwarzwald genießen. Doch schon auf dem Kniebis standen die Autos in einer langen Schlange neben der Bundesstraße 28.

Ab Alexanderschanze in Richtung Ruhestein waren am Nachmittag die Parkplätze überwiegend voll belegt. Hochbetrieb herrschte auf der Zollstock-Loipe. Schneeschuhläufer genossen bei ihren Wanderungen das helle Licht und die Natur. Kurios: An der Abzweigung zur Zuflucht ließen sich sogar mehrere Gäste neben der Loipe auf einer Festbank nieder, um im Sonnenschein ein Vesper zu genießen.

Am Ruhestein gab es einen regelrechten Verteilungskampf auf den Parkplätzen. Spürbar war dabei, dass die ehemals vorhandenen Parkplätze auf dem Gelände des sich im Bau befindlichen Besucherzentrums fehlen. Auch die Parkplätze des Ruhesteinstadions an der Sprungschanze waren voll belegt. Hier gab es manchmal kein vor und zurück mehr.

Glücklich, wer mit dem Bus angereist war

Autokennzeichen aus ganz Süddeutschland belegten, dass bei schönem Winterwetter der Schwarzwald förmlich überrollt wird. Selbst bei den französischen Nachbarn scheint die Region Nordschwarzwald beliebt zu sein. Nicht besser sah es mit dem Andrang wohl vom Ruhestein in Richtung Mummelsee aus, berichteten Teilnehmer aus Baden, die an der Schlittengaudi am Ruhestein teilnahmen. Glücklich waren die Besucher, die mit dem Freizeitbus angereist waren. "Langfristig ist eine neue Parkordnung und Verkehrsführung auf dem Ruhestein geplant", informierte Pressesprecherin Simone Stübner vom Nationalparkzentrum Ruhestein. "Das liegt aber nicht in unseren Händen", sagte sie, da das Land Bauträger sei und die Hoheit über die Maßnahmen habe. Aber auch in früheren Jahren habe es ab und zu solche Besucheranstürme gegeben.

Bürgermeister Michael Ruf aus Baiersbronn kennt die Situation an solchen extremen Tagen. Bei drei angrenzenden Landkreisen sei das Ganze aber schwer zu koordinieren. In Zukunft wollten sich alle Beteiligten im Nationalparkzentrum zusammenfinden um eine Lösung zu erarbeiten, betonte er. Die durch die Baumaßnahmen wegfallenden Parkplätze sollen ersetzt und sogar erweitert werden. Nicht zu akzeptieren sei, dass Wege für die Rettungsdienste blockiert werden, sagte Ruf.

Unser Video zeigt: Auch am Kniebis sorgen die Wintersportler für Parkchaos