Den "Bumper Ball" durfte Rüdiger Holderried gleich mal ausprobieren. Er riskierte einen Kopfstand für das Foto. Für die Präventionsarbeit machen sich auch Uwe Schmid von der Polizei Freudenstadt, Kristin Schrägle und Klaus Kübler vom Kreisjugendring, Jugendamtsleiterin Charlotte Orzschig, Landrat Klaus Michael Rückert und Maria Flaig-Maier von der Diakonie, stark (von links). Foto: Haubold

Sich selbst erleben ohne Alkohol: "eventmobil" steht Veranstaltern zur Präventionsarbeit bei Jugendlichen zur Verfügung.

Kreis Freudenstadt - Ein sogenanntes "eventmobil" soll jetzt Präventionsarbeit gegen Alkohol leisten. Dazu hat sich der Landkreis mit Projektträgern aus Diakonie, Polizei und Kreisjugendring einen Anhänger mit Spielmaterialien angeschafft.

Dieser kann von allen Veranstaltern im ganzen Landkreis gegen eine Leihgebühr genutzt werden. Der Hintergrund ist, dass Veranstalter dafür sensibilisiert werden sollen, gerade für Jugendliche ab zwölf Jahren alternative Möglichkeiten zum gemeinsame Feiern anzubieten, betonen die Initiatorinnen Maria Flaig-Maier von der Diakonie Freudenstadt und Kristin Schrägle vom Kreisjugendring.

Gerade für jüngere Kinder werden bei den Festivitäten genug Angebote an Spielen vorgehalten, für Teens und Twens scheint es aber schwieriger entsprechende Angebote zu schaffen. Schon im Jahr 2011 haben die Projektträger zusammen mit dem Jugendamt einen Antrag für das "eventmobil" gestellt. Lange habe man sich Gedanken darüber gemacht, was man tun kann, damit die Jugendlichen besser mit Alkohol und Gewaltsituationen umzugehen lernen. Im Rahmen des landesweiten Projekts "Prävention alkoholbedingter Jugendgewalt (PAJ)" habe man damals die Aktion »Keep Control«, ein Gruppenangebot für junge Leute, ins Leben gerufen. Mangels Resonanz sei diese Präventionsveranstaltung für jugendliche Cliquen aber nur zwei Mal organisiert worden, erinnerte Flaig in einem Pressegespräch.

Mit dem gut bestückten "eventmobil", das auf dem Gelände der Polizei in Horb seinen Standort hat, will man nun dazu beitragen, dass Jugendliche "sich selbst erleben können, im gemeinsamen Tun mit anderen, und das ohne Alkohol". "Wir hätten das Projekt nicht alleine stemmen können, der Landkreis ist Halter des Fahrzeugs", erklärte Flaig und dankte insbesondere Schirmherr Landrat Klaus Michael Rückert für seine Unterstützung. Das "eventmobil" ist ein Anhänger mit acht "Tackle Bällen" (Bumper Ball), einem "Hau-den-Lukas", zwei Handgebläsen und vier laufenden A’s aus Holz. Diese wurden angefertigt von der Ludwig-Haab-Schule unter der Präventionsbeauftragten Elvira Schäffer-Hornbach.

Ausgeliehen werden kann das Mobil beim Kreisjugendring unter der Telefonnummer 07441/9 20 60 50 oder E-Mail an info@kjr-fds.de. Bis 8. Mai können Schulen, Vereine, kirchliche Gruppen, aber auch Privatpersonen und Jugendcliquen noch Anträge stellen. Bei Doppelbelegung entscheidet der Projektträger. "Wichtig ist, dass der präventive Charakter erhalten bleibt", erklärt Kristin Schrägle, bei der die Fäden zusammenlaufen.

Vollgepackt mit den Spielen kann das Mobil mit einem größeren Auto mit Anhängerkupplung gezogen werden. Die Kosten belaufen sich für den ersten Einsatztag auf 50 Euro, alle weiteren Einsatztage sind mit 25 Euro veranschlagt. Geld verdienen wolle man nicht, man müsse lediglich für die Ersatzbeschaffung und für Reparaturen aufkommen, so die Organisatoren mit Uwe Schmid von der Polizei, den Diakoniemitarbeitern Rüdiger Holderried und Maria Flaig-Maier, Kristin Schrägle und Klaus Kübler vom Kreisjugendring und Jugendamtsleiterin Charlotte Orzschig. Landrat Klaus Michael Rückert lobte das Projekt und dankte den Initiatoren. Er sei überzeugt von der Nachhaltigkeit der Idee.