Ein Polizist steht vor dem Haus des Bürgermeisters Vincent Jeanbrun. Foto: AFP/NASSIM GOMRI

In einem Pariser Vorort ist das Wohnhaus eines Bürgermeisters angegriffen und ein Brand gelegt worden. In dem Haus schliefen Frau und Kinder des Bürgermeisters.

Bei den Ausschreitungen in Frankreich ist das Wohnhaus eines Bürgermeisters in einem Pariser Vorort angegriffen worden, während die Familie darin schlief. Randalierer hätten das Haus in der Nacht zu Sonntag mit einem Auto gerammt und Feuer gelegt, schrieb Vincent Jeanbrun, Bürgermeister von L’Haÿ-les-Roses, auf Twitter. Seine Frau und eines seiner Kinder seien verletzt worden. Nach Angaben des Fernsehsenders BFMTV leitete die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung wegen versuchten Mordes ein.

Der Bürgermeister selbst befand sich in der Nacht noch im Rathaus. Das Gebäude der Behörde war wegen versuchter Angriffe mit Stacheldraht verbarrikadiert und von Polizisten bewacht. Das Privathaus, in dem die Frau des Bürgermeisters mit ihren zwei kleinen Kindern schlief, war jedoch nicht gesichert.

Die Täter rammten mit einem Auto das Tor zu seinem Haus und zündeten dann das Auto, den Wagen der Familie und mehrere Mülltonnen an. Frau und Kinder flohen laut dem Fernsehsender franceinfo durch den Garten, während die Angreifer sie mit Feuerwerkskörpern beschossen.

Seit dem Tod eines 17-Jährigen durch den Schuss eines Polizisten am Dienstag wird Frankreich von heftigen Unruhen erschüttert. Jede Nacht wurden mehrere Hundert Menschen festgenommen, es kam zu Plünderungen, Brandanschlägen und Gewalt zwischen Polizisten und Randalierern.