Die Asiatische Tigermücke fällt durch ihre weißen Streifen auf. Foto: tiger-platform.eu

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Asiatische Tigermücke, die viele Krankheiten übertragen kann, auch im Kreis Rottweil nachgewiesen wird, sagt das Gesundheitsamt. Die Bürger werden jetzt um aktive Mithilfe gebeten.

Die Asiatische Tigermücke breitet sich in Baden-Württemberg aus. Im Landkreis Rottweil wurde sie bislang noch nicht gesichtet, aber dies ist eher eine Frage der Zeit. Das Gesundheitsamt Rottweil rät zu genauem Hinschauen – und zur Meldung auffälliger Stechmücken.

Entlang des Oberrheingrabens sowie im mittleren Neckarraum findet sich die Asiatische Tigermücke schon heute, und auch am Bodensee ist sie inzwischen heimisch. Das Risiko, dass die unscheinbaren kleinen Insekten in Kürze auch im Landkreis Rottweil auftauchen werden, ist also groß, warnt das Gesundheitsamt.

Sie überträgt Krankheiten

Nina Neißner vom Gesundheitsamt Rottweil rät deshalb: „Schauen Sie genau hin, was für eine Stechmücke in Ihrem Garten oder auf Ihrer Terrasse herumschwirrt!“ Die Tigermücke ist, anders als die „üblichen Stechmücken“ tagaktiv und hat auffällige weiße Streifen. Da die Tigermücke extrem stechfreudig ist, hat sie laut Nina Neißner ein hohes Belästigungspotenzial. Das gehe soweit, dass der Aufenthalt im eigenen Garten kaum mehr möglich ist.

Darüber hinaus könne die Tigermücke eine Vielzahl von Krankheitserregern auf den Menschen übertragen, etwa Chikungunya-, Zika- oder Dengue-Virus, wenn sie diese Viren zuvor von infizierten Reiserückkehrenden aus Endemiegebieten aufgenommen hat.

Wasser bietet Brutstätte

Was kann also jeder Einzelne tun, um die Ansiedlung der Tigermücke zu verhindern? Sie nutzt jede noch so kleine Wasseransammlung, mit Vorliebe in der Nähe von Menschen, um sich zu vermehren. Und zwar rasend schnell: Es dauert nur fünf bis zehn Tage, bis die nächste Generation der Tigermücken entwickelt ist.

Um die Verbreitung zu verhindern, müssen deshalb alle potenziellen Brutstätten entfernt werden. Gefäße, auf die nicht verzichtet werden kann, etwa Vogelbäder, sollen mindestens alle fünf Tage ausgewaschen und mit einer Bürste gesäubert werden. Regenauffangbehälter oder Fässer und Deckel müssen mit einem feinen Netz abgedeckt werden, um zu verhindern, dass die Mücken hier brüten. Alle Gefäße, die nicht unbedingt notwendig sind, sollten trocken gelagert werden.

Auffällige Stechmücken melden

Um weitere mögliche Verbreitungsgebiete der Asiatischen Tigermücke frühzeitig zu erkennen, sind Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung sehr hilfreich, wie Nina Neißner erklärt: „Wenn Sie eine Tigermücke sichten, machen Sie bitte Fotos oder senden Sie die Mücke ein.“ Weitere Infos zur Erkennung der Tigermücke finden sich unter tiger-platform.eu oder beim mueckenatlas.com.

Die Funde können direkt im Gesundheitsamt Rottweil abgeben werden; wer ein Foto einer verdächtigen Mücke gemacht hat, sollte es mit Angabe des Fundorts an garw@landkreis-rottweil.de, Stichwort „Asiatische Tigermücke“, senden. Für Rückfragen steht das Gesundheitsamt vormittags unter der Telefonnummer 0741/2 44 83 45 zur Verfügung, ebenso unter der genannten Mailadresse.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Gesundheitsamt unter landkreis-rottweil.de/tigermücke.