Stars zum Anfassen, auch beim Garderobenbesuch in der Schwarzwaldhalle: Die Kastelruther Spatzen sind seit 40 Jahren erfolgreich als Gruppe unterwegs. Foto: Schwark

Mit einem umjubelten Konzert haben die Kastelruther Spatzen in der ausverkauften Schwarzwaldhalle in Baiersbronn auf ihrer „Liebe für die Ewigkeit“-Tour eine große Fangemeinde begeistert – und bewiesen, dass ihre Musik den Menschen viel gibt.

Neben ihren Auftritten sind einige der Gruppenmitglieder der Kastelruther Spatzen ins gewöhnliche Arbeitsleben eingebunden. Norbert Rier etwa findet seinen Ausgleich als Landwirt bei seinen Pferden. Musikalisch ist er mit seinem Gesang das Herz der Gruppe. Auch Valentin Silbernagl, der sein Saxofon aus dem Effeff beherrscht, betreibt einen Bauernhof, Walter Mauroner, der die Trompete jubeln lässt, ist im bürgerlichen Leben ebenfalls in der Landwirtschaft zuhause.

Albin Gross spielt Akkordeon und Keyboard. Abseits der Bühne arbeitet er in einem Getränkebetrieb. Rüdiger Hemmelmann, der am Schlagzeug für den richtigen Schwung sorgt, Karl Henfler, der mit der Bassgitarre und seinem Bariton begeistert, und Kurt Dasser, der an der Gitarre und als zweite Stimme glänzt, komplettieren das Erfolgsensemble.

Diese Zusammensetzung der Band, die inzwischen 40 Jahre besteht, ist sicherlich eines ihrer Erfolgsgeheimnisse. Die Menschen fühlen sich abgeholt und mitgenommen, da die Lieder das echte Leben beschreiben. Heimat und Liebe sind zentrale Themen im Repertoire – und waren es auch in Baiersbronn.

Norbert Rier ist Chef und Sänger der Kastelruther Spatzen. Foto: Schwark

Unter großem Beifall begrüßte Rier die Besucher in der Schwarzwaldhalle, die zum Teil von weit angereist waren. Für seine Anhänger hatte der Kopf der Gruppe eine gute Nachricht mitgebracht: Das neue Studioalbum „Herz und Heimat“ erscheint Ende des Monat.

Was folgte, war ein Konzert, das das Publikum mehr und mehr mitriss. Spätestens, als im zweiten Teil nach der Pause „Eine weiße Rose“ erklang, gab es kein Halten mehr. Die Fans drängten vor die Bühne, um den Musikern ganz nah zu sein. Und sie sangen kräftig mit – Jubelstimmung pur in der Schwarzwaldhalle. Der musikalische Reigen begann mit dem Titel „Aller Anfang ist Musik in Kastelruth“. Herz und Heimat kann man nicht trennen, lautete die Botschaft im Lied „Der Himmel ist klar, die Freunde sind da“, zu dem in der Halle kräftig mitgeschunkelt wurde. Beim einen oder anderen gar Gänsehaut erzeugte der Titel „Ich schwör“, den Rier auch bei der Hochzeit seines Sohnes gesungen hatte, wie er erzählte. Wie bei weiteren Stücken auch, begleiteten dazu Bilder von Südtirol im Hintergrund die Musik.

Für einen Fan aus NRW erfüllt sich in Baiersbronn ein Herzenswunsch

Bestens kam im Schwarzwald auch der Hit „Die Rose von Südtirol“ an. In ein Instrumental-Medley waren unter anderem „Eine Reise ins Glück“ und der Gassenhauer „Ganz ins Weiß“ verpackt. Eher ruhig und getragen kam „Rosemarie“ daher. Mehrfach hatten die Musiker ein „Tiroler Medley“ parat. Nicht fehlen durften freilich „Das Schönste auf der Welt ist mein Tirolerland“ und „Älter werden wir später“, das mit den Fans im großen Chor erklang.

Manch einer war den Tränen nah, als Rier den Erfolgstitel „Ein Leben lang“ vortrug. „Fliege mit mir in den Himmel hinein“, „Wenn wird erklimmen schwindelnde Höhen“ und „Herzschlag auf Herzschlag“ wurden vom Publikum gefeiert. Zum Ende des umjubelten Auftritts gab es Zugaben, darunter „Die Sterne am Himmel“.

Ihr großes Herz bewiesen die Musiker in der Pause, als sie sich mit einem unheilbar kranken Fan trafen. Der langjährige „Spatzen“-Fan war mit dem Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen aus Nordrhein-Westfalen nach Baiersbronn gekommen, um die Gruppe noch einmal live zu erleben.