Der Bodensee in Bregenz mit Blick auf Konstanz im Hintergrund. Foto: Jannik Nölke

Einige Menschen rufen besorgt bei Polizei an. Erde bebt gleich zwei Mal im schwäbischen Meer.

Konstanz - In der Nähe des Bodensees hat in der Nacht zum Dienstag die Erde spürbar gebebt. Etwa elf Kilometer nordwestlich von Konstanz ereignete sich um 01.17 Uhr laut Erdbebendienst Südwest ein leichtes Erdbeben der Stärke 3,7.

Vorausgegangen war ein kleineres Beben etwa zehn Minuten zuvor mit der Stärke 2,7. Bei der Polizei hätten etwa 100 besorgte Menschen aus dem Kreis Konstanz und dem westlichen Bodenseekreis angerufen, sagte ein Sprecher am Dienstagvormittag.

Es waren zunächst keine Schäden infolge der Erdstöße bekannt. Den Angaben nach wurde auch niemand verletzt.

"Das Beben ist insgesamt nichts Besonderes", sagte der Leiter des Landeserdbebendienstes, Stefan Stange. Der Grund sei die geografische Lage von Konstanz: "Wir befinden uns hier schon im Alpenvorland. Da die Berge nach Norden schieben, kommt es immer wieder zu Erdbeben." Spürbare Beben gebe es dort alle paar Jahre.

1986 hatte die Erde laut Stange bei Gaienhofen im Kreis Konstanz mit einer Stärke von 4,0 gebebt. In Romanshorn (Schweiz) wurden die Menschen 1976 mit einem Erdbeben der Stärke 3,7 aufgeschreckt. Ob auf das aktuelle Erdbeben noch weitere folgen, kann nicht vorhergesagt werden. Ausgeschlossen sei es aber nicht, sagte Stange.

Beim Landeserdbebendienst gingen ungefähr 900 Hinweise zu dem Beben ein. Über Schäden sei aber bislang noch nichts bekannt, sagte Stange. In der Regel treten diese demnach erst ab einem Wert zwischen 4 und 5 auf. Da der Entstehungsort des Bebens aber nur etwa drei Kilometer unter der Erdoberfläche gelegen habe, seien einzelne Risse im Putz nicht ausgeschlossen.