Rektorin Alexandra Bormann begrüßt die Teilnehmer des Gesundheitskongresses. Foto: HFU

Beim Gesundheitskongress in der Hochschule Furtwangen (HFU) standen Zusammenhänge zwischen dem Menschen und der Umwelt im Fokus. Eine wichtige Rolle spielte der Austausch untereinander.

Zum 13. Mal war die Hochschule Furtwangen (HFU) Gastgeber des Gesundheitskongresses, diesmal zum Thema „Klima und Gesundheit“. Sowohl Fachpublikum als auch Studierende, Vertreter der Politik und Interessierte nahmen an Vortrags- und Workshopangeboten teil, welche die Hochschule mit den Kooperationspartnern Gesundheitsnetzwerk Schwarzwald-Baar, der Fördergesellschaft der Hochschule Furtwangen und der Stadt organisiert hatte.

HFU-Rektorin Alexandra Bormann begrüßte die 250 Teilnehmer und zog persönliche Parallelen zum Einstieg – Klimawandel zeige sich, wenn man mit den Kindern nicht mehr im Schwarzwald Skifahren könne, Sommernächte tropisch und belastend sind und immer mehr Menschen gesundheitliche Probleme bekommen, die mit Hitze oder Wassermangel zu tun haben.

„Ich freue mich sehr, dass wir an der Hochschule Furtwangen zu diesem wichtigen und dringenden Thema informieren, lehren und forschen. Wir sind die stärkste Hochschule für Gesundheitswissenschaften in Baden-Württemberg. Über die Hälfte aller Studierenden in diesem Fachbereich im Land sind bei uns eingeschrieben. Diese Stärke zeigt sich auch in diesem Format, unserem Gesundheitskongress, der jährlich hochaktuelle Themen in den Fokus rückt.“

Umstellung auf pflanzenbasierte Nahrung gefordert

Auch Landrat Sven Hinterseh lobte als Schirmherr das Konzept und die Vernetzungsmöglichkeiten. Lena Kuttler, Studentin der Angewandten Gesundheitswissenschaften und Mitglied bei „Health For Future“, verdeutlichte in ihrem Vortrag „Auf dünnem Eis: Wie wir nur mit Klima- und Umweltschutz unsere Gesundheit retten können“ wie wichtig umwelt- und gesundheitsbewusstes Handeln jedes Einzelnen sei. Den Satz „Gesunde Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten“ legte sie den Zuhörern genauso ans Herz wie einen Hinweis darauf, dass eine Umstellung auf stärker pflanzenbasierte Nahrung der einfachste Weg sei, sich und der Umwelt etwas Gutes zu tun.

Im Anschluss boten Stephanie Bethmann und Dominik Menton-Enderlin von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) eine „Waldsprechstunde“ an. Sie zeigten auf, dass der Wald aus zwei Perspektiven zu sehen ist: Einerseits als Wohlfühlort, andererseits auch selbst als „Patient“, der Hilfe benötige, um mit dem Klimawandel fertig zu werden. In Baden-Württemberg werde an der Einrichtung von Kur- und Heilwäldern gearbeitet. Die Beziehung des Menschen zum Wald und die Trostwirkung, die Wälder auf einen haben, ließ sich in Waldräumen erspüren.

Nachhaltige Medizin in der Onkologie und Chirurgie

Überhaupt wartete der Kongress mit einem interaktiven Programm auf: So konnten sich die Teilnehmer zu Themen wie psychischer Belastung durch Umweltveränderungen oder über Chancen und Veränderungspotenzial austauschen.

Paul Graf La Rosée und Jörg Bayer vom Schwarzwald-Baar-Klinikum hoben in Vorträgen hervor, wie nachhaltige Medizin in der Onkologie und Chirurgie gelingen kann. Insbesondere Ansätze wie die Präzisionsmedizin, Künstliche Intelligenz und minimalinvasive Chirurgie wurden thematisiert.

Kirsten Steinhausen und Christian Weidmann, die den Kongress organisieren, sind mit dem Gesundheitskongress zufrieden und freuten sich über den Austausch und begeisterte Rückmeldungen. Es gab bereits einen Ausblick für das nächste Jahr: Das Thema Klima und Nachhaltigkeit werde als Querschnittsthema weiterverfolgt, da es sich eigentlich in allen Bereichen wiederfinde.