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Der Körber-Preis gilt als einer der höchstdotierten Wissenschaftspreise der Welt: Der Tübinger Physiker, Mathematiker und Informatiker Schölkopf hat ihn nun in Hamburg bekommen - und kann sich über eine Million Euro freuen.

Hamburg/Tübingen - Der Physiker, Mathematiker und Informatiker Bernhard Schölkopf ist mit dem mit einer Million Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft ausgezeichnet worden. Der 51-Jährige habe maßgeblich zu den jüngsten Höhenflügen der Künstlichen Intelligenz (KI) beigetragen, teilte die Körber-Stiftung am Freitag mit. Der Tübinger Forscher habe Algorithmen für präzise und schnelle KI-Berechnungen etabliert, wodurch beispielsweise selbstfahrende Autos flexibel auf Situationen reagieren könnten.

«Als einer der weltweit führenden Wissenschaftler im Bereich KI hat er diese Zukunftstechnologie maßgeblich geprägt», erklärte Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) bei der Preisverleihung im Rathaus. Seine herausragende Forschung zum maschinellen Lernen habe wesentlich zur Weiterentwicklung von Anwendungen unter anderem in der Biologie, Medizin oder den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften beigetragen.

Schölkopf ist Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen und Mitbegründer des dortigen Kompetenzzentrums «Cyber Valley». «Wir stecken mittendrin in der dritten industriellen Revolution», erklärte der Preisträger. Nach der mechanischen und der elektrischen folge jetzt die kybernetische Revolution, die auf der intelligenten Verarbeitung von großen Mengen an Informationen basiere.

«Es ist eine aufregende Zeit und es ist eine Zeit, in der man nachdenken muss», erklärte Schölkopf. Das Preisgeld wolle er unter anderem in seinem Fachgebiet Kausale Inferenz und für Workshops zur Förderung des geplanten ELLIS-Programms (European Laboratory for Learning and Intelligent Systems) verwenden.

Der Körber-Preis zählt zu den weltweit höchstdotierten Forschungspreisen. Er wird seit 1985 jährlich verliehen und zeichnet Wissenschaftler mit zukunftsträchtigen Forschungen in den Bereichen Life und Physical Sciences aus. Aus Anlass ihres 60-jährigen Bestehens hat die Stiftung die Dotierung des Preises in diesem Jahr von 750 000 auf eine Million Euro erhöht.