Die Idylle am Sportplatz in Neuhausen trügt. Kamele, Ponys und Pferde grasen in aller Ruhe. Vom Zirkus-Trubel gibt es hier aber keine Spur. Foto: Eich

Vorwurf: Illegales Camping der Artistentruppe auf Areal am Sportplatz. Landratsamt ist inzwischen eingeschaltet.

Königsfeld-Neuhausen. Die Idylle am Sportplatz in Neuhausen trügt. Kamele, Ponys und Pferde grasen dort in aller Ruhe – vom typischen Zirkus-Trubel gibt es hier keine Spur. Dabei gibt es rund um das geplante Gastspiel einen wahren Zirkus.

Zwangsgeld bisher noch nicht gezahlt

Denn seit über einem Monat wird die Grünfläche dort von der Familie Weisheit und dem Wanderzirkus Aladin belegt. Und zwar illegal.

Die Fläche auf der man haust, hatte anfangs ein Landwirt zur Verfügung gestellt. Nachdem klar war, dass das Campieren mit Tieren nicht genehmigt wurde und man seitens der Familie Weisheit wohl nicht ganz ehrlich war, zog er sein Einverständnis zurück. Der Vorwurf lautet nun: Illegales Camping. Doch von Rückzug seitens Aladin keine Spur.

Im Gegenteil. Das mittlerweile auferlegte Zwangsgeld der Gemeinde wegen Verstoßes gegen die polizeiliche Umweltschutzverordnung wurde nicht bezahlt, stattdessen habe die Familie laut Hauptamtsleiter Steffen Krebs Widerspruch eingelegt. "Die Sache geht jetzt erst mal über das Landratsamt", erklärt Krebs im Gespräch mit unserer Zeitung.

Zirkus will "nur noch wenige Tage" bleiben

Quasi zeitgleich mit dem Auferlegen des Zwangsgeldes kam stattdessen vom Wanderzirkus die Bitte, Vorstellungen ohne Tiere zu genehmigen. "Das haben wir aber abgelehnt, der Bescheid wurde zugestellt – wir haben auch vor Ort eine Kopie abgegeben", so der Hauptamtsleiter. Er habe zudem vorbeigeschaut, ob das Manege-Zelt aufgebaut wurde, das ist bislang jedoch nicht der Fall. Stattdessen habe die Zirkus-Familie angekündigt – auch im Gespräch mit unserer Zeitung – sich einen neuen Standort zu suchen. Obwohl man bereits Familienmitglieder zusammengetrommelt hatte, um eine Vorstellung ausschließlich mit Artisten auf die Beine zu stellen.

"Wir kümmern uns darum, weiterzuziehen, müssen aber erst was finden – das ist momentan nicht so einfach", erzählt Herbert Weisheit. Man wolle jedoch nur noch "wenige Tage" in Neuhausen bleiben. Seitens des Amts hoffe man jedoch, dass es "nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt".

Krebs: Gemeinde sucht weiter das Gespräch

Krebs beteuert, dass man das Gespräch mit dem Zirkus nochmals suchen werde. Über weitere Schritte oder gar die Ultimo Ratio, sollte sich an der Situation nichts ändern, habe man sich bislang noch keine Gedanken gemacht. Schließlich hofft man seitens der Gemeinde auf eine einvernehmliche Einigung mit dem Wanderzirkus.