Prinz Asfa-Wossen Asserate spricht über das Erbe des Kolonialismus. Foto: Gemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Vorträge: Albert-Schweitzer-Tage beleuchten Herausforderungen der Fluchtbewegung

Königsfeld. Ein umfangreiches Vortragsprogramm ist bei den Albert-Schweitzer-Tage ab heute, Freitag, 21. Juni, bis Sonntag, 23. Juni, in Königsfeld geboten.

Unter dem Titel "Europas Verantwortung für Afrika?!" hat der Historische Verein Königsfeld mit der Gemeinde ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Die Veranstaltungen beleuchten vor dem Hintergrund der Pionierleistung Schweitzers im westafrikanischen Gabun die heutigen Aspekte europäischer Verantwortung für Afrika unter Berücksichtigung der aktuellen Herausforderungen angesichts der Fluchtbewegung nach Europa.

Die Veranstaltungsreihe beginnt am Freitag um 16 Uhr im Haus des Gastes mit der Eröffnung durch Bürgermeister Fritz Link und Wolfgang Schaible, Vorsitzender des Historischen Vereins. Zum Auftakt referiert Christoph Rauh vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über den "Chancenkontinent Afrika". Ab 20 Uhr steht im Vortrag von Roland Wolf, Vorstandsmitglied im Deutschen Hilfsverein des Urwaldhospitals, das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene als über 100-jähriges Beispiel für afrikanisch-europäische Zu sammenarbeit im Mittelpunkt.

Am Samstag um 10 Uhr geht das Programm weiter mit einer Führung durch das Albert-Schweitzer-Haus, das von 1923 bis 1957 europäischer Wohnsitz der Familie Schweitzer war und heute als Forum für Information und Kommunikation dient.

Um 11 Uhr startet Isgard Ohls das Programm im Haus des Gastes mit ihrem Vortrag "Albert Schweitzers Ästhetik der Mission" in Anknüpfung an Schweitzers eigenständige Ethik der "Ehrfurcht vor dem Leben". Ab 14 Uhr spricht der äthiopisch-deutsche Unternehmensberater und Autor Prinz Asfa-Wossen Asserate, ein Abkömmling des letzten äthiopischen Kaisers, über "Das Erbe des Kolonialismus und das Afrika des 21. Jahrhunderts". Ab 16 Uhr gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema "Europas Verantwortung für Afrika?!". Die Leitung übernimmt Karin Nagel von der evangelischen Erwachsenenbildung in Villingen. Sie diskutiert mit Harald Schützeichel, Berater für Energie und Wirtschaft in Afrika, Roland Wolf, Prinz Asfa-Wossen Asserate, Modibo Keita, entwicklungspolitischer Experte aus Mali, und Volker Gerdesmeier, Referatsleiter Afrika der Caritas international in Freiburg. Ab 20 Uhr folgt das Konzert "J.S. Bach, Afrika und mehr" im Kirchensaal mit Eric Letzelter an der Orgel und Dibril Mbow an der Djembe-Trommel.

Der Sonntag beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst mit Monsignore Bernhard Appel und Pfarrer Christoph Huss im Kirchensaal. Zum Abschluss berichtet Wolf im Haus des Gastes ab 15 Uhr über das Lambarene Spendenprojekt "100 Jahre Spital in Lambarene".