Angebote wie das Albert Schweitzer Haus locken Touristen in den Kurort. Doch zu Beginn dieses Jahres sehen die Ankunftszahlen eher schlecht aus. Foto: Stiegler Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: 11,2 Prozent weniger Ankünfte bis April

Königsfeld. Teils negative Zahlen präsentierte Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales, als sie den touristischen Zwischenbericht vorlegte. Dessen Sinnhaftigkeit in seiner jetzigen Form stellten mehrere Ausschussmitglieder infrage.

Bürgermeister Fritz Link wies darauf hin, dass der Bericht nur die ersten vier Monate des Jahres berücksichtigt. Die CMT in Stuttgart brachte laut Hermann sehr starke Gruppenanfragen, einige Gruppen und Tagesausflügler seien schon in Königsfeld gewesen. Die "Fespo" in Zürich sei wichtig für den Golfplatz, die Besucherzahlen aber sehr spärlich. Hier werde über eine Kooperation mit Bad Dürrheim nachgedacht.

Von der Broschüre "E-Biking im Heilklima" habe man bis April so viel abgesetzt wie sonst in zwei Jahren. Nachgedruckt wurden Flyer zu Höfe- und Mühlerwanderwege sowie Qualitätswege. Davon brauche man jährlich etwa 5000.

Für die bereits vorgestellte Gästekarte für den Schwarzwald-Baar-Kreis, den Landkreis Waldshut und den Kanton Schaffhausen gaben in Königsfeld vier Gastgeber mit 350 Betten und 11 000 Übernachtungen eine Absichtserklärung ab. "Es wäre schön, wenn man noch mehr Gastgeber gewinnen könnte", so Link. Die für die Realisierung der Karte benötigten 250 000 Übernachtungen im Verbreitungsgebiet sind laut Hermann noch nicht erreicht.

Sie berichtete von über 600 Besuchern bei einem Vortrag des Schmerzspezialisten Roland Liebscher-Bracht. Weitere Aktivitäten betrafen das Frauenwochenende, einen Kabarettabend mit Marlies Blume, die Einweihung des Downhill-Parcours oder den Wandertag auf den Höfe- und Mühlenwanderwegen.

In den ersten vier Monaten sanken die Ankünfte im Vergleich zum Vorjahr um 11,2 Prozent, von 6823 auf 6060, die Übernachtungen um 2,4 Prozent von 49 708 auf 48 510. Betroffen davon waren alle Betriebsarten außer Pensionen und Gästehäuser. Den größten Einbruch gab es bei Hotels und Gasthöfen. Hier sanken die Ankünfte um 13,8, die Übernachtungen um 16,8 Prozent.

Man hoffe auf eine deutliche Verbesserung im Saisonverlauf, so Link. Die Zahlen könnten nicht zufriedenstellen. Wichtig sei ein attraktives Bettenangebot. Die Zahl der Privatanbieter sei rückläufig. Es brauche dringend mehr Beherbergungsbetriebe.

Gunther Schwarz sah Vergleiche mit Vorjahren als kaum aussagekräftig an und wünschte sich einen Überblick der vergangenen zehn Jahre. Das unterstützten mehrere Mitglieder. Hans Mack plädierte für eine tatsächliche Halbjahresbilanz, also nicht nur für die ersten vier Monate. Links Begründung, dass man damit frühzeitig gegensteuern könne, sah er nicht als griffiges Argument.